Login

Bitte Benutzername und Passwort eingeben.



×

Harley Dome Cologne.
Zweites Event am Tanzbrunnen.

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Daggi, Jürgen, Stephan

Lange geisterte er nur als einer von vielen Terminen in unseren Terminbüchern, Outlook Kalendern, oder auch ganz einfach nur in unseren Köpfen herum, der 23. - 24. Mai 2015, der Termin für den zweiten Harley Dome Cologne. Und dann, ja, dann war es soweit, es ging los, und natürlich war unserer Chapter wieder voll in die Organisation eingebunden. Wie sollte denn auch sonst alles funktionieren? In diesem Jahr hatten wir eine ganz besondere Aufgabe, auf die wir alle sehr gespannt waren, denn wir waren als Road Blocker entlang der Demonstrationsroute (= Parade) eingeteilt. Eine Aufgabe, die mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden war, denn wir mussten mit vielen anderen Helfern durch das Sperren von Parkhausausfahrten, Fußgängerüberwegen, Kreuzungen, und Straßen die reibungslose Durchfahrt von erwarteten ca. 5.000 Bikes garantieren. Auf diese Aufgabe wurden wir am Freitagabend im Foyer des Tanzbrunnens durch die Organisatoren und durch die Kölner Polizei vorbereitet. Spätestens jetzt wurde uns bewusst, dass dies kein Zuckerschlecken werden wird, da half auch die Warnweste nicht viel, die uns als „ Hilfssheriffs“ kennzeichnete.

Vorher waren wir aber erst einmal mit dem Aufbau unseres neuen Chapter Schlosses beschäftigt, das uns während des gesamten Events Schutz und Geborgenheit bot, und durch die Initiative von unserem Assistent Direktor Heinz Kremer angeschafft wurde. Eine Super Idee, herzlichen Dank, lieber Heinz, und ich rufe hiermit euch alle dazu auf, diesem Schloss einen würdigen Namen zu geben:

Mein Vorschlag: THE 5th SEASON CASTLE

So könnte ich jetzt endlos darüber schreiben, wie großartig dieser zweite Harley Dome Cologne gewesen war, und das war er wirklich. Nein, in diesem Bericht sollen die Einsätze einiger Road Blocker eine zentrale Rolle spielen, denn als wir uns am Samstagmittag alle wieder am Tanzbrunnen einfanden und unsere Erlebnisse austauschten, war mir sofort klar, dass wir das späteren Generationen nicht vorenthalten dürfen. Und so hatte ich euch ja aufgefordert mir eure Storys zu senden, und es kamen so herrliche Geschichten, dass es eine Freude war, diese zu lesen. Bis auf ganz, ganz kleine Eingriffe habe ich sie bewusst so gelassen, wie ich sie bekommen habe und dadurch einige Editoren Talente entdeckt, falls mich mal die Unlust packt, oder die Gicht in die Finger fährt.

Und nun freut euch noch einmal mit mir, auch wenn der Bericht etwas länger geworden ist, es lohnt sich!

 

 

Harley Dome 2015 Geschichten aus der Mitte des Universums: KÖLN

 

Axel

hier mein kurzer Bericht zur Sperrung des Taxi Stands am Neumarkt

Als Ordner war ich für die Sperrung des Taxistands am Neumarkt zuständig. Nach meinem Eintreffen dort, um 11:40,  informierte ich die dort anwesenden Taxifahrer über die bevorstehende Sperrung anlässlich der Demo. Die Reaktionen darauf waren von „datt jeet nitt“, „Ihr seid doch beklopp“ bis „ming Frau hätt jekoch, ich muss um 12 Uhr heim“.OK dachte ich mir, lass die erst einmal noch fahren und probiere es um 11:50 nochmal.Das hatte ich aber nicht gekannt, kurz vor der Sperrung kam dann eine etwas reifere Taxifahrerin auf mich zu, ich musste wüste Beschimpfungen über mich ergehen lassen, O-Ton „ihr verdammten Biker“ „ihr Pack“, „me möt üch all ensperre“… da von meiner Seite zuerst keine Reaktion kam meinte die Dame zu ihren Kollegen nur „jetz hätt er Angst“. Ich versuchte die Dame zu beruhigen und sagte ihr dass die Demo höchstens 20 Min. dauert. Dann meinte sie „Jung, wo küss Du eijentlich her?“ ich antwortete „aus Rösrath“ darauf meinte Sie „änää datt kann doch nit wor sin, ich kumm us Hoffnungsthal“ (das ist ein Ortsteil von Rösrath) von da an war alles klar, die Dame fragte mich dann noch ob ich diesen und jenen kenne… und meinte anschließend „Jung, mach der kein sorge, ich bliev he stonn bis die Demo vorbei iss“

Mannohmann, was kann ich froh sein dass ich in Rösrath wohne ;-)

Angela

Ich hatte als Roadblocker die Fußgängerampel am Neumarkt gewählt, weil es da  viele interessante Geschäfte zum Zeitvertreib gibt ;-))) Vor Beginn der Parade parkte ich also -  mit meiner modischen roten Weste ausgestattet - mein Moped mit Warnblinkanlage in der Nähe des Fußgängerüberwegs. Sofort kamen schon mehrere Passanten angelaufen und fragten mich, ob ich wichtig wäre! Ganz souverän erklärte ich allen, weshalb ich da stand und verteilte großzügig die entsprechenden Flyer. Das Publikum war begeistert und stellte sich schon mal in Position um die besten Plätze zu ergattern. Das erregte jedoch direkt die Aufmerksamkeit von 2 Verkehrspolizisten, die mich ganz streng fragten, was ich denn da so treiben würde und wer mich dazu autorisiert hätte. Mit meinem gezielt eingesetzten „Bambi-Blick“ konnte ich sie von meiner Wichtigkeit überzeugen, so dass mir die Beiden spontan ihre Unterstützung anboten. Sie räumten mir direkt einen Betrunkenen von der Straße und ketteten ihn fest, und ein uneinsichtiger Autofahrer, der mitten durch die Parade fuhr wurde auch sofort mit Amtsgewalt entfernt. Somit konnte ich die Parade ganz entspannt genießen und für mich hat sich mal wieder bewahrheitet, dass die Polizei wirklich mein Freund und Helfer ist….

Marion

nachdem ich meine Position bezogen habe, kamen einige Anwohner auf mich zu und  wollten mir den Weg zum Harley Dome (Tanzbrunnen), erklären, weil sie dachten ich würde den Weg suchen. Nachdem ich sie aufgeklärt hatte, waren sie begeistert das die Parade an ihrem Haus vorbeiführt und suchten sich gute Plätze zum Zuschauen (typische Kölner: weltoffen und begeisterungsfähig.)

Auch der erste Autofahrer den ich blocken musste, zeigte Verständnis: alles ok, bin auch Motorradfahrer!!!

Rolf

von mir gibt eigentlich nichts zu erzählen, außer:…….., schon beim Eintreffen auf dem Ebertplatz, sprich: meiner Position zum Blocken der Demo, stürzte sofort ein Kölner Fernfahrer, so stellte es sich innerhalb kürzester Zeit heraus, auf mich zu und vereinnahmte mich für ein, na ja, sagen wir mal "längeres Gespräch". In Anbetracht dessen, wir haben 11:30 Uhr, und bis zum Eintreffen der Demo/Parade sind es bestimmt noch mindestens 40 Minuten und es gibt ja auch nichts groß vorzubereiten, außer im richtigen Moment die Einmündung des Parkplatzes und den Fußgängerüberweg zu blocken, lasse ich mich darauf ein. Das Gespräch, natürlich auf "Kölsch Platt" fängt an mit: Moped natürlich und weiter mit "kenne ene, minge Chef, dat Arschloch, ävver immer jot drop und die andere junge LKW Cowboys künne noch nit ens richtisch fahre, ävver han en jroße Schnauz am Kopp. Kumme us dr Fahrscholl und han die größte Erfahrung. Wesse jrad, wie se op dr Bock kumme, ävver rückwääds fahre, Fehlanzeige. Wo mir Ahle noch driehe künne, wessen die nit zo rangiere un maache Bühle en dr Zoch". Und dann wird kräftig abgezogen über die schlechte Bezahlung, die Überstunden, die Abwesenheit von der Familie u.s.w.  Ich beginne, die schönen Dinge, wie Freiheit und neue Eindrücke in anderen Ländern zu erwähnen, weil ich genau weiß, ich kriege ihn so genau auf die Schiene, wo ich ihn haben will. Und tatsächlich, jetzt kriegt das Ganze einen anderen Sinn und es folgt: "Klar, isch han vill erlääf un die Wiewer flachjelaat. Isch han och immer minge Spass jehatt, es doch klar, wat? Self laade moot isch nit, dat han die Hiwis jemaat`. Met dr Zochmaschin allein kunnt isch su mansche Porsche an dr Ampel versäge. Övver 600 PS hat isch drop". So zieht sich das Gespräch hin und, man glaubt es kaum, sehe ich am fernen Horizont aus Richtung Kaiser-Wilhelm-Ring auch schon die Armada der Polizeifahrzeuge kommen. Unschwer zu erkennen und nicht zu überhören die Sirenen. Jetzt aber schnell mein Motorrad in die richtige Position geschoben und die Straße geblockt. Anschließend habe ich mich natürlich auf meine "Aufgabe" besonnen und es hat sogar ziemlich gut geklappt. Habe angefangen, die Moppeds zu zählen, mich aber bei 4.999 verzettelt: Und wer hat mich abgelenkt? Aysche mit Rollator hechtet über Straße, weil sich eine größere Lücke in dem Lindwurm auftat. Später hatte ich erfahren, warum. Es hatte wohl ein Harley Fahrer während der geführten Parade an der roten Ampel anhalten wollen. Na ja, die Routine wird wohl noch kommen, vielleicht beim nächsten Mal.

Apropos nächstes Mal: Ich hoffe doch sehr, es wird ein nächstes Mal geben. Harley Dome Cologne 2016, das wird bestimmt wieder Rattenscharf!!!!!!!

 
Michael S.

 hier die Geschichte zu meinem „Erlebnistag“ als Road-Blocker vom HDC, an dem ich einen Fahrstreifen sowie einen Taxistand „bändigen“ musste. Es war tatsächlich für mich eine kurzweilige wie Interessante Zeit als Road-Blocker. Nächstes Jahr gerne wieder!

 „Der Polizist“ oder „gut gebrüllt kleiner Tiger“

 Der Tross rollt an, vorneweg die Polizei. Mein Zeichen also nun die Straße am Standort 5.0 mit meinem Moped „dicht“ zu machen.  Ich bin noch gar nicht ganz vom Moped runter, steigt der erste aus seinem KFZ aus und fragt was denn los sei. Nach einer kurzen Erklärung nimmt er es gelassen hin, schaut sich kurz den Tross an und steigt wieder ein. Der zweite Wagen in der wartenden Autoschlange war dann ein Peterwagen, gefahren von einer Frau. Der Beifahrer (ebenfalls ein Uniformierter) stieg aus, stiefelte recht zornig auf mich zu und blaffte mich an was ich denn hier mache und sofort das Moped weg fahren solle. Ich erklärte zunächst ruhig und sachlich die Situation und hoffte er wüsste über die Demo Bescheid. Weit gefehlt, in einem sehr direktiven Ton „befahl“ er mir mein Moped wegzufahren, was mir einfallen würde hier die Straße zu sperren und insbesondere wer mich hierzu überhaupt bevollmächtigte. Es war nun an der Zeit dem „Freund und Helfer“ etwas auf die Sprünge zu helfen. In geeigneter Tonlage erwiderte ich, dass die Polizei mich hierzu gebeten habe und was er denkt wer er sei um mit mir in diesem Ton zu sprechen. Des Weiteren er nicht im Einsatz sei und somit genauso zu warten habe wie alle anderen auch. Ich aber sehr gerne die Sperrung aufgeben kann wenn er diese an meiner Stelle weiter aufrecht erhält, hierzu ich lediglich seinen Namen sowie Dienststelle benötige. Ziemlich verstört schaute er mich an und ging wieder zu seinem Fahrzeug zurück, stieg dort ein und harrte aus. Gerne hätte ich in seinem „Polizistenhirn“ Mäuschen gespielt, und ebenso gerne hätte ich erfahren was seine Kollegin in diesem Moment von ihm dachte.

 „Gut gebrüllt kleiner (Papier-) Tiger“, leider ohne Erfolg.

Passanten welche dies miterlebten äußerten sich dann: „Watt is dat dann für ne Knallkopp, dä Jeck süht doch watt he los is. He kütt doch eh keiner durch“


Daggi

ich wurde mit Michael zur Sperrung des Tunnels der Nordsüdfahrt hinter dem P&C beordert.Eigentlich wollte die Polizei den Tunnel am anderen Ende sperren.Bei unserer Ankunft teilt man uns mit, dass man dafür keine Zeit habe. Michael parkt seine Harley und mich auf der Verkehrsinsel zwischen den beiden Tunnelausfahrten (wovon eine auch noch zweispurig ist), dann verschwindet er mit 2 Absperrbarken in der Dunkelheit des Tunnels und taucht während der Parade nicht mehr auf. Mit Einsatz der Barken und seines stattlichen Körpers versucht er den brausenden Verkehr aufzuhalten. Dennoch gelingt es einer Reihe Verwegener sich dennoch vorbei zu mogeln. Diese nehmen meine heftig gestikulierende schmächtige Gestalt gar nicht ernst und drängen vor der bedrohlich nahenden Parade auf die Straße. Ein vorbeifahrender Polizist fordert mich auf  „ Mädchen, stell mal dein Moped quer auf die Spur“ Bei der riesigen E-Glide muss ich leider passen und wundere mich noch, dass man mir sowas zugetraut hätte. Bevor ich etwas dazu sagen kann, lässt mich die Polizei auch schon wieder im Stich. Also bleibt mir nichts anderes übrig als mich breitbeinig vor der zweispurigen Ausfahrt aufzubauen und einen widerwilligen Passanten zu bitten die andere Ausfahrt zu bewachen, dieser entwischt jedoch schnell wieder. Zum Glück gab es dann doch einen einsichtigen Autofahrer der brav die Parade abwartet und somit den rückwärtigen Verkehr blockiert. Auf die wütenden Fragen der wartenden Autofahrer „ wie lange dieses Theater denn dauern wird“ antworte ich mit verzweifelten Notlügen. Irgendwann kommt endlich das erlösende Ende der Parade und ich bin dankbar, weder überfahren noch gelyncht worden zu sein. Nach einer ganzen Weile taucht auch Michael deutlich mitgenommen wieder aus dem Tunnel auf. Den Gedanken der Parade noch hinterherzufahren verwerfen wir schnell.


Alex

bis auf vollkommen (verstrahlte) und verständnislose Fahrradfahrer die nicht selbstständig in der Lage waren, die Straße zu überqueren (es war gottseidank nur einer, die anderen waren alle vollkommen fasziniert von der Aktion) gab es noch einen wundervollen kleinen Asiaten (ich hab den Dialekt nicht ganz drauf, aber er könnte aus Tokio gewesen sein). Dieser nette kleine Kerl hat absolut einsam auf einer kleinen Verkehrsinsel wie von einem Yak vergewaltigt fotografiert. Anschließend hat er sogar noch Selfies mit mir geschossen. Seiner Größe nach zu urteilen muss ich ihm vorgekommen sein wie der unglaublich Hulk oder gar der Donnergott Thor.

Ich hoffe letzteres. Ansonsten habe ich gnadenlos meine Flyer verteilt und die Parade angefeuert wie ein Irrer.

Mit Erfolg. Es war GROßARTIG! Bis zum nächsten Mal

 

Ivonne

auf unserer Position als Roadblocker hat alles geklappt. Wir hatten Sichtkontakt zu unseren benachbarten Blockern (waren ja Dank der Westen gut zu erkennen), was schon sehr organisiert wirkte. Wir konnten die Autofahrer auf die Gegenfahrbahn vom Hansaring gut "ableiten", so dass es zu keinen Behinderungen kam. Ein ADAC-Abschlepper kam kurz vor der Parade an, es drohte eine Einengung auf eine Spur. Der Abschlepper nahm das Auto des Parksünders kurzerhand mit und ließ sich nicht auf Diskussionen mit dem herangeeilten Halter ein. So waren rechtzeitig wieder beide Spuren frei.

 

Henrik

ich habe lediglich eine witzige Begegnung, neben diversen Diskussionen mit Fahrradfahrern, (kleiner Spruch eines Radfahrers am Rande „…nach 20 Minuten warten, ist es mit meiner Toleranz für euch vorbei - Scheiß Motorradfahrer…“), war die mit einer amerikanischen Familie. Ich stehe auf der mir beauftragten Kreuzung und sperre fröhlich ab - plötzlich kommen 4 Menschen mit blassem Gesichtsausdruck und extrem gestresstem Blick auf mich zu gelaufen - eine Dame hält sich schmerzverzerrt die Ohren zu und ein Herr aus der Gruppe, ein wenig untersetzt mit Schweißperlen übersäht und einer großen Fotokamera umgehängt, fragte mich: „…sprecken see inglisch?“ Ich antwortete mit „yes“ - sichtlich erleichtert fragte er mich was das denn alles hier sein soll - als ich ihm den Grund unserer „Mission“ erklärte lockerte sich die Stimmung rapide, die Gruppe fing an zu lachen und siehe da, das schmerzverzerrte Gesicht verschwand bei der Dame und es schien plötzlich für sie auch nicht mehr so laut zu sein. Sie fingen an die Motorradfahrer zu beklatschen und meine  Absperrpartnerin musst sich mit der HDC Fahne in diversen Posen vor, neben und hinter meiner Harley fotografieren lassen - was sie selbstverständlich bereitwillig tat. Am Ende wollte uns jeder noch die Hände schütteln und von jedem gab es ein herzliches „Thank you sooo much for letting us know, what this here is all about….“ 

Glücklich und zufrieden zogen sie von dannen - kurz darauf schwangen wir uns auf die Maschine und reihten uns in die Gemeinschaft der Roadblocker ein.

 

Nico

hier meine Geschichte als Blocker - Standort : Neumarkt

Ein etwas angeschickerter FC - Fan im Rot-Weißen FC / REWE Trikot läuft auf und macht unmissverständlich klar: "Das dulde ich nicht " ... noch mal " So was dulde ich nicht in meiner Stadt". Aha, schon ein paar Worte mehr, aber was will der hier eigentlich von mir denke ich gerade als er die Sprache wieder findet: "So was dulde ich nicht in meiner Stadt, wenn der FC ein Heimspiel hat!" Alles klar, und bevor ich mir eine Antwort ausdenken kann, hat die blau -weiße Seele in mir schon eine rausgehauen. Auf mein " Sei froh, dass Dein Karnevalsverein nicht abgestiegen ist, denn sonst würdest Du nächstes Jahr sonntags hier stehen und et wär jar nix los" antwortet er nur: "Da haste auch recht ... auch mit dem Karnevalsverein ..."

 

Gabi G.

So weit, so gut. Bianca und ich sollen blocken - am Friesenplatz. Weit vor der Zeit finden wir uns mit Lageplan ein, eingehüllt in unsere Warnwesten. Tja, wie ist er denn nun gemeint, der Lageplan? Aha ja, aber dann stehen die Absperrgitter ja nicht an der richtigen Stelle. Unsicherheit macht sich breit. Wir fassen uns ein Herz und transportieren zwei der Gitter auf die andere Straßenseite. Passanten schauen und belustigt oder unverständlich an. Wir sind nahezu sicher das Richtige zu tun?! Gott sei Dank der "Polizist vorab" bestätigt. Die Parade nähert sich, wir sperren ab. Alles im Lot, ich führe sogar noch ein entspanntes Gespräch..."oh, dann waren wir ja auf der gleichen Schule." Als jedoch die Sirenen der Polizeiwagen verklingen, macht sich vorsichtiger Unmut breit. Die Fußgängerampel auf der gegenüberliegenden Seite hat schon mehrfach grün aufgeleuchtet und eine ältere Dame fasst sich ein Herz und macht sich auf den Weg. Sie steht mitten auf der Straße. Über die doppelspurige Straße hinweg und mit eindeutiger Handbewegung rufe ich: "Gehen Sie zurück!" Sie will nicht hören, sie hat doch grün. Meine grünen Augen funkeln auch über diese Distanz. Sie weicht zurück. Die Motorräder rollen vorbei, vor meinem geistigen Auge, die Schlagzeile der Bildzeitung...  Das Röhren der Motorräder begeistert einen Mann auf meiner Straßenseite derart, dass er unbedingt Teil des Flows werden möchte. Er möchte sich mit den vorbeiredenden Motorradfahrern abklatschen. Ich laufe zu ihm, schaue ihn an und sehe nur noch Pupillen. "Oh, dass kann Alkohol alleine nicht auslösen!", schießt es mir durch den Kopf. Ich fürchte um sein Leben, er will den Adrenalin getränkten symbiotischen Kick mit den Harley Fahrern nicht aufgeben. Er ist begeistert, aber nicht von meiner mehrfachen Bitte zurück auf den Bürgersteig zu gehen. "Nee, ist doch so schön!" In meiner Not, oh, wie fühle ich mich verantwortlich, packe ich ihn und ziehe ihn zurück. Er fällt um, von Körperspannung keine Spur. Er schreit: "Die hat mich angefasst und jetzt ist meine Hose kaputt!" Mein Herz klopft, mein Blutdruck schießt ins Uferlose. Nun ja, auf jeden Fall sitzt er jetzt einmal am Straßenrand und die Motorradfahrer haben freie Bahn. Puh, bin ich froh, dass ich jetzt die Absperrgitter wieder zurückziehen kann!!! Die Situation mit dem allzu begeisterten Passanten kläre ich mit Hilfe eines Polizisten. Fü diesen ist der Mann kein Unbekannter. Nach einem Hin und Her beschließt der Polizist mit einem Augenzwinkern: "Wir einigen uns jetzt darauf, dass die Frau Ihnen das Leben gerettet hat!" Oh, ich staune nicht schlecht, bin aber noch Tage mit der Frage beschäftigt, was wäre wenn...gewesen.

 

Jürgen, also icke

 Detlef und ich, im Allgemeinen als die Erfinder des Road Blockens bekannt, erfüllen pflichtbewusst unseren Job bis in die nur noch spärlich vorhandenen Haarspitzen auf einer großen Kreuzung des Hansarings in der Nähe vom Saturn. Es kommt, was kommen muss, wüstes Gehupe, was wir beide aber mit stoischer Ruhe und grimmigem Gesichtsausdruck ignorieren. Hinter meinem Road Blocker Körper positionieren sich vier festlich geschmückte Hochzeitsfahrzeuge, deren Insassen der Verzweiflung nahe sind, was ich durchaus verstehe.

Ein vollkommen aufgelöster Bräutigam fleht mich aus dem geöffnetem Seitenfenster an:

„ Bitte, können sie uns nicht rüber lassen, ich will doch so gerne heiraten! Mit der ganzen Abgeklärtheit der 60 + Generation antworte ich ihm:“ Geduld mein Freund, ich bin dieses Jahr 40 Jahre verheiratet, das heißt, du hast also noch ausreichend Zeit für das dir bevorstehende Elend“ Das scheint ihn zum Nachdenken angeregt zu haben, denn recht still lehnt er sich in seinen Sitz zurück, und schweigt. Gott sei Dank konnte ich die Sperrung aber kurz danach aufheben und jungen Menschen zu ihrem Glück verhelfen. Vorausgesetzt, der Bengel hat es sich nicht noch anders überlegt!?

 

 

Harley Dome Cologne.
Zweites Event am Tanzbrunnen.

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Daggi, Jürgen, Stephan

Lange geisterte er nur als einer von vielen Terminen in unseren Terminbüchern, Outlook Kalendern, oder auch ganz einfach nur in unseren Köpfen herum, der 23. - 24. Mai 2015, der Termin für den zweiten Harley Dome Cologne. Und dann, ja, dann war es soweit, es ging los, und natürlich war unserer Chapter wieder voll in die Organisation eingebunden. Wie sollte denn auch sonst alles funktionieren? In diesem Jahr hatten wir eine ganz besondere Aufgabe, auf die wir alle sehr gespannt waren, denn wir waren als Road Blocker entlang der Demonstrationsroute (= Parade) eingeteilt. Eine Aufgabe, die mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden war, denn wir mussten mit vielen anderen Helfern durch das Sperren von Parkhausausfahrten, Fußgängerüberwegen, Kreuzungen, und Straßen die reibungslose Durchfahrt von erwarteten ca. 5.000 Bikes garantieren. Auf diese Aufgabe wurden wir am Freitagabend im Foyer des Tanzbrunnens durch die Organisatoren und durch die Kölner Polizei vorbereitet. Spätestens jetzt wurde uns bewusst, dass dies kein Zuckerschlecken werden wird, da half auch die Warnweste nicht viel, die uns als „ Hilfssheriffs“ kennzeichnete.

Vorher waren wir aber erst einmal mit dem Aufbau unseres neuen Chapter Schlosses beschäftigt, das uns während des gesamten Events Schutz und Geborgenheit bot, und durch die Initiative von unserem Assistent Direktor Heinz Kremer angeschafft wurde. Eine Super Idee, herzlichen Dank, lieber Heinz, und ich rufe hiermit euch alle dazu auf, diesem Schloss einen würdigen Namen zu geben:

Mein Vorschlag: THE 5th SEASON CASTLE

So könnte ich jetzt endlos darüber schreiben, wie großartig dieser zweite Harley Dome Cologne gewesen war, und das war er wirklich. Nein, in diesem Bericht sollen die Einsätze einiger Road Blocker eine zentrale Rolle spielen, denn als wir uns am Samstagmittag alle wieder am Tanzbrunnen einfanden und unsere Erlebnisse austauschten, war mir sofort klar, dass wir das späteren Generationen nicht vorenthalten dürfen. Und so hatte ich euch ja aufgefordert mir eure Storys zu senden, und es kamen so herrliche Geschichten, dass es eine Freude war, diese zu lesen. Bis auf ganz, ganz kleine Eingriffe habe ich sie bewusst so gelassen, wie ich sie bekommen habe und dadurch einige Editoren Talente entdeckt, falls mich mal die Unlust packt, oder die Gicht in die Finger fährt.

Und nun freut euch noch einmal mit mir, auch wenn der Bericht etwas länger geworden ist, es lohnt sich!

 

 

Harley Dome 2015 Geschichten aus der Mitte des Universums: KÖLN

 

Axel

hier mein kurzer Bericht zur Sperrung des Taxi Stands am Neumarkt

Als Ordner war ich für die Sperrung des Taxistands am Neumarkt zuständig. Nach meinem Eintreffen dort, um 11:40,  informierte ich die dort anwesenden Taxifahrer über die bevorstehende Sperrung anlässlich der Demo. Die Reaktionen darauf waren von „datt jeet nitt“, „Ihr seid doch beklopp“ bis „ming Frau hätt jekoch, ich muss um 12 Uhr heim“.OK dachte ich mir, lass die erst einmal noch fahren und probiere es um 11:50 nochmal.Das hatte ich aber nicht gekannt, kurz vor der Sperrung kam dann eine etwas reifere Taxifahrerin auf mich zu, ich musste wüste Beschimpfungen über mich ergehen lassen, O-Ton „ihr verdammten Biker“ „ihr Pack“, „me möt üch all ensperre“… da von meiner Seite zuerst keine Reaktion kam meinte die Dame zu ihren Kollegen nur „jetz hätt er Angst“. Ich versuchte die Dame zu beruhigen und sagte ihr dass die Demo höchstens 20 Min. dauert. Dann meinte sie „Jung, wo küss Du eijentlich her?“ ich antwortete „aus Rösrath“ darauf meinte Sie „änää datt kann doch nit wor sin, ich kumm us Hoffnungsthal“ (das ist ein Ortsteil von Rösrath) von da an war alles klar, die Dame fragte mich dann noch ob ich diesen und jenen kenne… und meinte anschließend „Jung, mach der kein sorge, ich bliev he stonn bis die Demo vorbei iss“

Mannohmann, was kann ich froh sein dass ich in Rösrath wohne ;-)

Angela

Ich hatte als Roadblocker die Fußgängerampel am Neumarkt gewählt, weil es da  viele interessante Geschäfte zum Zeitvertreib gibt ;-))) Vor Beginn der Parade parkte ich also -  mit meiner modischen roten Weste ausgestattet - mein Moped mit Warnblinkanlage in der Nähe des Fußgängerüberwegs. Sofort kamen schon mehrere Passanten angelaufen und fragten mich, ob ich wichtig wäre! Ganz souverän erklärte ich allen, weshalb ich da stand und verteilte großzügig die entsprechenden Flyer. Das Publikum war begeistert und stellte sich schon mal in Position um die besten Plätze zu ergattern. Das erregte jedoch direkt die Aufmerksamkeit von 2 Verkehrspolizisten, die mich ganz streng fragten, was ich denn da so treiben würde und wer mich dazu autorisiert hätte. Mit meinem gezielt eingesetzten „Bambi-Blick“ konnte ich sie von meiner Wichtigkeit überzeugen, so dass mir die Beiden spontan ihre Unterstützung anboten. Sie räumten mir direkt einen Betrunkenen von der Straße und ketteten ihn fest, und ein uneinsichtiger Autofahrer, der mitten durch die Parade fuhr wurde auch sofort mit Amtsgewalt entfernt. Somit konnte ich die Parade ganz entspannt genießen und für mich hat sich mal wieder bewahrheitet, dass die Polizei wirklich mein Freund und Helfer ist….

Marion

nachdem ich meine Position bezogen habe, kamen einige Anwohner auf mich zu und  wollten mir den Weg zum Harley Dome (Tanzbrunnen), erklären, weil sie dachten ich würde den Weg suchen. Nachdem ich sie aufgeklärt hatte, waren sie begeistert das die Parade an ihrem Haus vorbeiführt und suchten sich gute Plätze zum Zuschauen (typische Kölner: weltoffen und begeisterungsfähig.)

Auch der erste Autofahrer den ich blocken musste, zeigte Verständnis: alles ok, bin auch Motorradfahrer!!!

Rolf

von mir gibt eigentlich nichts zu erzählen, außer:…….., schon beim Eintreffen auf dem Ebertplatz, sprich: meiner Position zum Blocken der Demo, stürzte sofort ein Kölner Fernfahrer, so stellte es sich innerhalb kürzester Zeit heraus, auf mich zu und vereinnahmte mich für ein, na ja, sagen wir mal "längeres Gespräch". In Anbetracht dessen, wir haben 11:30 Uhr, und bis zum Eintreffen der Demo/Parade sind es bestimmt noch mindestens 40 Minuten und es gibt ja auch nichts groß vorzubereiten, außer im richtigen Moment die Einmündung des Parkplatzes und den Fußgängerüberweg zu blocken, lasse ich mich darauf ein. Das Gespräch, natürlich auf "Kölsch Platt" fängt an mit: Moped natürlich und weiter mit "kenne ene, minge Chef, dat Arschloch, ävver immer jot drop und die andere junge LKW Cowboys künne noch nit ens richtisch fahre, ävver han en jroße Schnauz am Kopp. Kumme us dr Fahrscholl und han die größte Erfahrung. Wesse jrad, wie se op dr Bock kumme, ävver rückwääds fahre, Fehlanzeige. Wo mir Ahle noch driehe künne, wessen die nit zo rangiere un maache Bühle en dr Zoch". Und dann wird kräftig abgezogen über die schlechte Bezahlung, die Überstunden, die Abwesenheit von der Familie u.s.w.  Ich beginne, die schönen Dinge, wie Freiheit und neue Eindrücke in anderen Ländern zu erwähnen, weil ich genau weiß, ich kriege ihn so genau auf die Schiene, wo ich ihn haben will. Und tatsächlich, jetzt kriegt das Ganze einen anderen Sinn und es folgt: "Klar, isch han vill erlääf un die Wiewer flachjelaat. Isch han och immer minge Spass jehatt, es doch klar, wat? Self laade moot isch nit, dat han die Hiwis jemaat`. Met dr Zochmaschin allein kunnt isch su mansche Porsche an dr Ampel versäge. Övver 600 PS hat isch drop". So zieht sich das Gespräch hin und, man glaubt es kaum, sehe ich am fernen Horizont aus Richtung Kaiser-Wilhelm-Ring auch schon die Armada der Polizeifahrzeuge kommen. Unschwer zu erkennen und nicht zu überhören die Sirenen. Jetzt aber schnell mein Motorrad in die richtige Position geschoben und die Straße geblockt. Anschließend habe ich mich natürlich auf meine "Aufgabe" besonnen und es hat sogar ziemlich gut geklappt. Habe angefangen, die Moppeds zu zählen, mich aber bei 4.999 verzettelt: Und wer hat mich abgelenkt? Aysche mit Rollator hechtet über Straße, weil sich eine größere Lücke in dem Lindwurm auftat. Später hatte ich erfahren, warum. Es hatte wohl ein Harley Fahrer während der geführten Parade an der roten Ampel anhalten wollen. Na ja, die Routine wird wohl noch kommen, vielleicht beim nächsten Mal.

Apropos nächstes Mal: Ich hoffe doch sehr, es wird ein nächstes Mal geben. Harley Dome Cologne 2016, das wird bestimmt wieder Rattenscharf!!!!!!!

 
Michael S.

 hier die Geschichte zu meinem „Erlebnistag“ als Road-Blocker vom HDC, an dem ich einen Fahrstreifen sowie einen Taxistand „bändigen“ musste. Es war tatsächlich für mich eine kurzweilige wie Interessante Zeit als Road-Blocker. Nächstes Jahr gerne wieder!

 „Der Polizist“ oder „gut gebrüllt kleiner Tiger“

 Der Tross rollt an, vorneweg die Polizei. Mein Zeichen also nun die Straße am Standort 5.0 mit meinem Moped „dicht“ zu machen.  Ich bin noch gar nicht ganz vom Moped runter, steigt der erste aus seinem KFZ aus und fragt was denn los sei. Nach einer kurzen Erklärung nimmt er es gelassen hin, schaut sich kurz den Tross an und steigt wieder ein. Der zweite Wagen in der wartenden Autoschlange war dann ein Peterwagen, gefahren von einer Frau. Der Beifahrer (ebenfalls ein Uniformierter) stieg aus, stiefelte recht zornig auf mich zu und blaffte mich an was ich denn hier mache und sofort das Moped weg fahren solle. Ich erklärte zunächst ruhig und sachlich die Situation und hoffte er wüsste über die Demo Bescheid. Weit gefehlt, in einem sehr direktiven Ton „befahl“ er mir mein Moped wegzufahren, was mir einfallen würde hier die Straße zu sperren und insbesondere wer mich hierzu überhaupt bevollmächtigte. Es war nun an der Zeit dem „Freund und Helfer“ etwas auf die Sprünge zu helfen. In geeigneter Tonlage erwiderte ich, dass die Polizei mich hierzu gebeten habe und was er denkt wer er sei um mit mir in diesem Ton zu sprechen. Des Weiteren er nicht im Einsatz sei und somit genauso zu warten habe wie alle anderen auch. Ich aber sehr gerne die Sperrung aufgeben kann wenn er diese an meiner Stelle weiter aufrecht erhält, hierzu ich lediglich seinen Namen sowie Dienststelle benötige. Ziemlich verstört schaute er mich an und ging wieder zu seinem Fahrzeug zurück, stieg dort ein und harrte aus. Gerne hätte ich in seinem „Polizistenhirn“ Mäuschen gespielt, und ebenso gerne hätte ich erfahren was seine Kollegin in diesem Moment von ihm dachte.

 „Gut gebrüllt kleiner (Papier-) Tiger“, leider ohne Erfolg.

Passanten welche dies miterlebten äußerten sich dann: „Watt is dat dann für ne Knallkopp, dä Jeck süht doch watt he los is. He kütt doch eh keiner durch“


Daggi

ich wurde mit Michael zur Sperrung des Tunnels der Nordsüdfahrt hinter dem P&C beordert.Eigentlich wollte die Polizei den Tunnel am anderen Ende sperren.Bei unserer Ankunft teilt man uns mit, dass man dafür keine Zeit habe. Michael parkt seine Harley und mich auf der Verkehrsinsel zwischen den beiden Tunnelausfahrten (wovon eine auch noch zweispurig ist), dann verschwindet er mit 2 Absperrbarken in der Dunkelheit des Tunnels und taucht während der Parade nicht mehr auf. Mit Einsatz der Barken und seines stattlichen Körpers versucht er den brausenden Verkehr aufzuhalten. Dennoch gelingt es einer Reihe Verwegener sich dennoch vorbei zu mogeln. Diese nehmen meine heftig gestikulierende schmächtige Gestalt gar nicht ernst und drängen vor der bedrohlich nahenden Parade auf die Straße. Ein vorbeifahrender Polizist fordert mich auf  „ Mädchen, stell mal dein Moped quer auf die Spur“ Bei der riesigen E-Glide muss ich leider passen und wundere mich noch, dass man mir sowas zugetraut hätte. Bevor ich etwas dazu sagen kann, lässt mich die Polizei auch schon wieder im Stich. Also bleibt mir nichts anderes übrig als mich breitbeinig vor der zweispurigen Ausfahrt aufzubauen und einen widerwilligen Passanten zu bitten die andere Ausfahrt zu bewachen, dieser entwischt jedoch schnell wieder. Zum Glück gab es dann doch einen einsichtigen Autofahrer der brav die Parade abwartet und somit den rückwärtigen Verkehr blockiert. Auf die wütenden Fragen der wartenden Autofahrer „ wie lange dieses Theater denn dauern wird“ antworte ich mit verzweifelten Notlügen. Irgendwann kommt endlich das erlösende Ende der Parade und ich bin dankbar, weder überfahren noch gelyncht worden zu sein. Nach einer ganzen Weile taucht auch Michael deutlich mitgenommen wieder aus dem Tunnel auf. Den Gedanken der Parade noch hinterherzufahren verwerfen wir schnell.


Alex

bis auf vollkommen (verstrahlte) und verständnislose Fahrradfahrer die nicht selbstständig in der Lage waren, die Straße zu überqueren (es war gottseidank nur einer, die anderen waren alle vollkommen fasziniert von der Aktion) gab es noch einen wundervollen kleinen Asiaten (ich hab den Dialekt nicht ganz drauf, aber er könnte aus Tokio gewesen sein). Dieser nette kleine Kerl hat absolut einsam auf einer kleinen Verkehrsinsel wie von einem Yak vergewaltigt fotografiert. Anschließend hat er sogar noch Selfies mit mir geschossen. Seiner Größe nach zu urteilen muss ich ihm vorgekommen sein wie der unglaublich Hulk oder gar der Donnergott Thor.

Ich hoffe letzteres. Ansonsten habe ich gnadenlos meine Flyer verteilt und die Parade angefeuert wie ein Irrer.

Mit Erfolg. Es war GROßARTIG! Bis zum nächsten Mal

 

Ivonne

auf unserer Position als Roadblocker hat alles geklappt. Wir hatten Sichtkontakt zu unseren benachbarten Blockern (waren ja Dank der Westen gut zu erkennen), was schon sehr organisiert wirkte. Wir konnten die Autofahrer auf die Gegenfahrbahn vom Hansaring gut "ableiten", so dass es zu keinen Behinderungen kam. Ein ADAC-Abschlepper kam kurz vor der Parade an, es drohte eine Einengung auf eine Spur. Der Abschlepper nahm das Auto des Parksünders kurzerhand mit und ließ sich nicht auf Diskussionen mit dem herangeeilten Halter ein. So waren rechtzeitig wieder beide Spuren frei.

 

Henrik

ich habe lediglich eine witzige Begegnung, neben diversen Diskussionen mit Fahrradfahrern, (kleiner Spruch eines Radfahrers am Rande „…nach 20 Minuten warten, ist es mit meiner Toleranz für euch vorbei - Scheiß Motorradfahrer…“), war die mit einer amerikanischen Familie. Ich stehe auf der mir beauftragten Kreuzung und sperre fröhlich ab - plötzlich kommen 4 Menschen mit blassem Gesichtsausdruck und extrem gestresstem Blick auf mich zu gelaufen - eine Dame hält sich schmerzverzerrt die Ohren zu und ein Herr aus der Gruppe, ein wenig untersetzt mit Schweißperlen übersäht und einer großen Fotokamera umgehängt, fragte mich: „…sprecken see inglisch?“ Ich antwortete mit „yes“ - sichtlich erleichtert fragte er mich was das denn alles hier sein soll - als ich ihm den Grund unserer „Mission“ erklärte lockerte sich die Stimmung rapide, die Gruppe fing an zu lachen und siehe da, das schmerzverzerrte Gesicht verschwand bei der Dame und es schien plötzlich für sie auch nicht mehr so laut zu sein. Sie fingen an die Motorradfahrer zu beklatschen und meine  Absperrpartnerin musst sich mit der HDC Fahne in diversen Posen vor, neben und hinter meiner Harley fotografieren lassen - was sie selbstverständlich bereitwillig tat. Am Ende wollte uns jeder noch die Hände schütteln und von jedem gab es ein herzliches „Thank you sooo much for letting us know, what this here is all about….“ 

Glücklich und zufrieden zogen sie von dannen - kurz darauf schwangen wir uns auf die Maschine und reihten uns in die Gemeinschaft der Roadblocker ein.

 

Nico

hier meine Geschichte als Blocker - Standort : Neumarkt

Ein etwas angeschickerter FC - Fan im Rot-Weißen FC / REWE Trikot läuft auf und macht unmissverständlich klar: "Das dulde ich nicht " ... noch mal " So was dulde ich nicht in meiner Stadt". Aha, schon ein paar Worte mehr, aber was will der hier eigentlich von mir denke ich gerade als er die Sprache wieder findet: "So was dulde ich nicht in meiner Stadt, wenn der FC ein Heimspiel hat!" Alles klar, und bevor ich mir eine Antwort ausdenken kann, hat die blau -weiße Seele in mir schon eine rausgehauen. Auf mein " Sei froh, dass Dein Karnevalsverein nicht abgestiegen ist, denn sonst würdest Du nächstes Jahr sonntags hier stehen und et wär jar nix los" antwortet er nur: "Da haste auch recht ... auch mit dem Karnevalsverein ..."

 

Gabi G.

So weit, so gut. Bianca und ich sollen blocken - am Friesenplatz. Weit vor der Zeit finden wir uns mit Lageplan ein, eingehüllt in unsere Warnwesten. Tja, wie ist er denn nun gemeint, der Lageplan? Aha ja, aber dann stehen die Absperrgitter ja nicht an der richtigen Stelle. Unsicherheit macht sich breit. Wir fassen uns ein Herz und transportieren zwei der Gitter auf die andere Straßenseite. Passanten schauen und belustigt oder unverständlich an. Wir sind nahezu sicher das Richtige zu tun?! Gott sei Dank der "Polizist vorab" bestätigt. Die Parade nähert sich, wir sperren ab. Alles im Lot, ich führe sogar noch ein entspanntes Gespräch..."oh, dann waren wir ja auf der gleichen Schule." Als jedoch die Sirenen der Polizeiwagen verklingen, macht sich vorsichtiger Unmut breit. Die Fußgängerampel auf der gegenüberliegenden Seite hat schon mehrfach grün aufgeleuchtet und eine ältere Dame fasst sich ein Herz und macht sich auf den Weg. Sie steht mitten auf der Straße. Über die doppelspurige Straße hinweg und mit eindeutiger Handbewegung rufe ich: "Gehen Sie zurück!" Sie will nicht hören, sie hat doch grün. Meine grünen Augen funkeln auch über diese Distanz. Sie weicht zurück. Die Motorräder rollen vorbei, vor meinem geistigen Auge, die Schlagzeile der Bildzeitung...  Das Röhren der Motorräder begeistert einen Mann auf meiner Straßenseite derart, dass er unbedingt Teil des Flows werden möchte. Er möchte sich mit den vorbeiredenden Motorradfahrern abklatschen. Ich laufe zu ihm, schaue ihn an und sehe nur noch Pupillen. "Oh, dass kann Alkohol alleine nicht auslösen!", schießt es mir durch den Kopf. Ich fürchte um sein Leben, er will den Adrenalin getränkten symbiotischen Kick mit den Harley Fahrern nicht aufgeben. Er ist begeistert, aber nicht von meiner mehrfachen Bitte zurück auf den Bürgersteig zu gehen. "Nee, ist doch so schön!" In meiner Not, oh, wie fühle ich mich verantwortlich, packe ich ihn und ziehe ihn zurück. Er fällt um, von Körperspannung keine Spur. Er schreit: "Die hat mich angefasst und jetzt ist meine Hose kaputt!" Mein Herz klopft, mein Blutdruck schießt ins Uferlose. Nun ja, auf jeden Fall sitzt er jetzt einmal am Straßenrand und die Motorradfahrer haben freie Bahn. Puh, bin ich froh, dass ich jetzt die Absperrgitter wieder zurückziehen kann!!! Die Situation mit dem allzu begeisterten Passanten kläre ich mit Hilfe eines Polizisten. Fü diesen ist der Mann kein Unbekannter. Nach einem Hin und Her beschließt der Polizist mit einem Augenzwinkern: "Wir einigen uns jetzt darauf, dass die Frau Ihnen das Leben gerettet hat!" Oh, ich staune nicht schlecht, bin aber noch Tage mit der Frage beschäftigt, was wäre wenn...gewesen.

 

Jürgen, also icke

 Detlef und ich, im Allgemeinen als die Erfinder des Road Blockens bekannt, erfüllen pflichtbewusst unseren Job bis in die nur noch spärlich vorhandenen Haarspitzen auf einer großen Kreuzung des Hansarings in der Nähe vom Saturn. Es kommt, was kommen muss, wüstes Gehupe, was wir beide aber mit stoischer Ruhe und grimmigem Gesichtsausdruck ignorieren. Hinter meinem Road Blocker Körper positionieren sich vier festlich geschmückte Hochzeitsfahrzeuge, deren Insassen der Verzweiflung nahe sind, was ich durchaus verstehe.

Ein vollkommen aufgelöster Bräutigam fleht mich aus dem geöffnetem Seitenfenster an:

„ Bitte, können sie uns nicht rüber lassen, ich will doch so gerne heiraten! Mit der ganzen Abgeklärtheit der 60 + Generation antworte ich ihm:“ Geduld mein Freund, ich bin dieses Jahr 40 Jahre verheiratet, das heißt, du hast also noch ausreichend Zeit für das dir bevorstehende Elend“ Das scheint ihn zum Nachdenken angeregt zu haben, denn recht still lehnt er sich in seinen Sitz zurück, und schweigt. Gott sei Dank konnte ich die Sperrung aber kurz danach aufheben und jungen Menschen zu ihrem Glück verhelfen. Vorausgesetzt, der Bengel hat es sich nicht noch anders überlegt!?

 

 



Bild 1/126
Am Tanzbrunnen


Bild 2/126


Bild 3/126


Bild 4/126


Bild 5/126
Wir haben wieder diese wichtigen roten Westen bekommen


Bild 6/126


Bild 7/126


Bild 8/126


Bild 9/126


Bild 10/126


Bild 11/126


Bild 12/126


Bild 13/126


Bild 14/126


Bild 15/126


Bild 16/126
... immer diese Bützerei


Bild 17/126


Bild 18/126


Bild 19/126


Bild 20/126


Bild 21/126


Bild 22/126


Bild 23/126


Bild 24/126


Bild 25/126


Bild 26/126


Bild 27/126


Bild 28/126


Bild 29/126


Bild 30/126
Straße blocken, puh krass


Bild 31/126
Diesmal hat alles geklappt mit der Parade


Bild 32/126


Bild 33/126


Bild 34/126


Bild 35/126


Bild 36/126
Der Entertainer


Bild 37/126


Bild 38/126
Super wir haben ein Chapterzelt


Bild 39/126


Bild 40/126


Bild 41/126


Bild 42/126


Bild 43/126
Manche können nicht normal...


Bild 44/126


Bild 45/126
Der Schwabentomm ist auch mal wieder da


Bild 46/126


Bild 47/126


Bild 48/126


Bild 49/126
Das geklaute Urlaubsbild


Bild 50/126


Bild 51/126


Bild 52/126


Bild 53/126
Dirk hatte keine Zeit sein Motorrad mit Würsten zu beladen. Ein ernstes Problem.


Bild 54/126


Bild 55/126
Der Terminator


Bild 56/126
ACDC coverband


Bild 57/126


Bild 58/126


Bild 59/126


Bild 60/126


Bild 61/126


Bild 62/126
Die Shoppingqueen


Bild 63/126


Bild 64/126


Bild 65/126
Juhuu Helmut hat eine Freundin. Keine Fotos bitte...zu spät.


Bild 66/126


Bild 67/126


Bild 68/126


Bild 69/126


Bild 70/126
Oh, da hat der Rainer Ärger bekommen.


Bild 71/126


Bild 72/126


Bild 73/126


Bild 74/126


Bild 75/126


Bild 76/126


Bild 77/126


Bild 78/126


Bild 79/126


Bild 80/126


Bild 81/126


Bild 82/126


Bild 83/126


Bild 84/126


Bild 85/126


Bild 86/126
King Blues


Bild 87/126


Bild 88/126
Michel Schenker steckt uns die Zunge raus


Bild 89/126


Bild 90/126


Bild 91/126


Bild 92/126
So nun rücken wir das wieder grade. rainer gehört zu Ulla


Bild 93/126


Bild 94/126


Bild 95/126


Bild 96/126


Bild 97/126


Bild 98/126


Bild 99/126


Bild 100/126


Bild 101/126


Bild 102/126


Bild 103/126


Bild 104/126


Bild 105/126


Bild 106/126
Lange blaue Krallen bohren sich in Peter's frisches Tattoo


Bild 107/126


Bild 108/126


Bild 109/126
Vielen Dank an die Fleißigen


Bild 110/126
Birgit ist die Coolste. Fährt sie tatsächlich mit diesem Jeep da hoch.


Bild 111/126


Bild 112/126


Bild 113/126


Bild 114/126


Bild 115/126
Regina findet das alles ganz umwerfend


Bild 116/126


Bild 117/126


Bild 118/126
Wolfgang Spithaler hält eine bewegende Rede zu seiner Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen


Bild 119/126


Bild 120/126


Bild 121/126


Bild 122/126


Bild 123/126
Carolin Kebekus


Bild 124/126
Tommy Engel


Bild 125/126


Bild 126/126
Noch ein paar warme Worte zum Abscluss