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Edersee Meeting, das zweite - oder: mein Leben im Wasser

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Daggi, Jürgen, Alex, Detlef

Zum besseren Verständnis empfiehlt der Autor unbedingt die Geschichte vom legendären ersten Edersee-Meeting 2013 zu lesen. Hat man dessen Tragik mental und ohne psychische Dauerschäden verarbeitet, macht das Lesen dieses Berichtes umso mehr Freude, und nichts mehr wünscht der Editor seinen Lesern. Ich bitte um Verständnis, wenn ich mehr übers Zelten berichte. Die Erlebnisse der Hotelgruppe lassen sich auch ohne Text wunderbar über Daggis Bilder nachvollziehen.

Wie vieles im Leben beginnt alles mit einem Schwur, einem Gelübde.

„Und wenn es in diesem Jahr junge Hunde regnet, und die Meere die Kontinente überfluten, in diesem Jahr zelte ich auf dem Camp Ground in Hemfurth!“ verkünde ich im Frühjahr feierlich allen Membern des Chapters. War es Schutzbedürfnis oder Solidarität, schnell füllte sich die Teilnehmerliste. Zirka13 Member suchten den Komfort eines schönen Hotels in Bad Wildungen, aber die Härtesten der Harten, Einzelkämpfer, Kerle, Gladiatoren, die meldeten sich bei Wolfgang, um mich beim Zelten zu erleben. Yeah, Männer, so liebe ich euch, so will ich euch sehen. Unsere Namen sollten in der „Edersee Hall of Camp Ground“ in Stein gemeißelt werden. Inklusive Jack Daniels mit einigen Brüdern, die uns treu zur Seite standen.

Leider konnte ich berufsbedingt erst am Samstag nachfahren, was für mich natürlich Ehrensache war und meiner Vorfreude keinerlei Abbruch tat. Das Wetter war ausgezeichnet, und so eine ruhige Solofahrt war auch mal wieder schön. In Hemfurth angekommen fand ich relativ schnell die Zelte meiner Kumpels, die aber, bis auf Heiko und Jürgen (Hase), auf einer Spritztour waren. Die beiden letzt genannten waren noch in einer deutlich sichtbaren Regenerationsphase vom Freitag und lagen noch in der Beize. Nach ca. einer Stunde haben ich sie mich aber auch erkannt,und halfen mir beim Zeltaufbau. Als ich fertig bin, sieht es doch sehr mickrig aus gegen Wolfgangs Komfort-Riesenzelt mit separaten Wohn- und Sanitärbereich. Ein Head Road Captains zeltet eben nicht nur, nein, er residiert! Im Schloss Muders am Edersee! Nach Aufbau meiner Hundehütte, einräumen von Gepäck, Luftmatratze und Schlafsack ist es wirklich Zeit für einen Nudelsnack inkl. großem Bier. Wie bestellt rollt der Rest der Truppe an, und nach einer herzhaften Begrüßung sitzen wir kurz darauf alle gemütlich unter einem großem HOG Baldachin und lassen den Jackie kreisen. Bereits vorher hat es schon heftig begonnen, in Strömen zu regnen. Das hat zur Folge, dass der Durchfahrbereich vor unseren Zelten sich sehr schnell in ein großes Schlammfeld verwandelt und die Zahl der Biker, denen das Passieren zum Verhängnis wird, steigt von Minute zu Minute. Stecken bleiben und sich auf die Seite legen, geht synchron ineinander über. Vielen helfen wir wieder auf und schieben sie aus dem Dreck. Manch frisch geputztes Moped sieht danach ganz anders aus.

Der Regen liebt den Edersee, und das zeigt er sehr gern, indem er an Stärke permanent zunimmt. Kurzer Blick in mein Zelt, alles top, sieht richtig gemütlich aus und ich freue mich auf meine erste Nacht. Der Rest des Abends besteht aus Fußball gucken, (WM Vorrunde!) Saufen,essen, Live Mucke im Zündstoff Zelt hören und natürlich Gespräche führen, deren Tiefgang sich unseren Frauen niemals erschliessen würde. Detlefs bewegende Geschichte " Da timmt doch watt nich" hat mich Wochen danach noch aufgewühlt!

Aber, irgendwann müssen auch Gladiatoren mal pennen und so verschwindet einer nach dem anderen in sein Zelt. Auch ich natürlich, noch nicht ahnend, welche Tragik mich hier erwartet. Als ich endlich den Zugang zu meinem Mumienschlafsack gefunden habe und mich glücklich lächelnd auf die Luftmatratze lege, registrieren meine Gladiatorenohren ein Geräuch. Platsch!
Ich richte mich wieder auf und wiederhole diesen Vorgang. PLATSCH, diesmal begleitet von: Plitsch Platsch und einem verdächtigem Blubbern. Mein linker Arm windet sich aus dem Schlafsack und das Ende dieses Armes, nämlich meine Hand, liegt im, ........., im WASSER!!!!! Moment Junge, ist das jetzt ein Traum, oder schon ein Anzeichen von Delirium tremens? Meine Taschenlampe bestätigt mir diesen Alptraum. Der gesamte Zeltboden steht mindestens 5 cm unter Wasser und, um die Ironie dieses Dramas perfekt zu machen, fndet mancher fette Wassertropfen der Zeltinnenbahn auf geheimnissvolle Weise immer nur ein Ziel: Meine Glatze! Beim Auftreffen auf meine hohe Stirn entsteht ein Geräusch wie in der Attahöhle.
Glaubt es oder glaubt es nicht, ich fange an zu lachen. Erst verhalten,aber dann, immer lauter. Ich lache, so unwirklich kommt mir diese Situation vor. Ich, Jürgen Tomaszewski, Vater, Großvater, fast 62 Jahre alt, ich zelte zum ersten Mal in meinem Leben, und liege, nach einem herrlichen Abend mit großartigen Freunden, nach stundenlangem Blödsinn labern und rumgrölen, kurz gesagt, nach einem Super Männerabend auf einem 1,5 Quadratmeter Wasserbett in meinem kleinen Zelt für 23,30 Euro, befürchte die Bildung von Stalaktiten auf meiner Glatze und bin: GLÜCKLICH!
Kann man das erklären? Nein, versucht es erst gar nicht, aber ich schwöre es, ich war einfach glücklich dabei und es hat mir mal wieder gezeigt, dass fast immer die unvernünftigsten Sachen im Leben am meisten Sapß machen.

So gegen fünf Uhr in der Früh lässt der starke Regen ein wenig nach und ich setze mich einige Minuten unter den HOG Baldachin, um einfach dieses Bild der vielen Zelte, der davor stehenden Bikes und des noch sehr jungen, neuen Tages auf mich wirken zu lassen.

Begleitet von einer großen Bandbreite verschiedenster Schnarchvariationen aus den anderen Zelten wurschtel ich mich noch einmal in meinen Schlafsack auf meinem Wasserbett am Edersee und nehme noch ein Mütze Plitsch Platsch Schlaf. So gegen acht Uhr schälen sich dann auch meine Feunde aus ihren Zelten und beginnen mit den Vorbereitungen zur Abfahrt. Ich entschliesse mich, mein Zelt nicht mehr mit nach Hause zu nehmen und werfe es in den Müllcontainer. War wohl für Zelten in der Wüste und nicht für Hemfurth am Ederse hergestellt worden. Nach einem guten Frühstück verlassen wir, mehr rutschend als fahrend, den Zeltplatz, um die anderen Member von ihrem Hotel in Bad Wildungen abzuholen. Was sehen die doch gepflegt und ausgeruht aus!

Auf der Heimfahrt lege ich dann schon wieder ein Gelübde ab.

Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, aber dann mit einem Top Zelt vom feinsten! Ehrensache.

Euer Editor

Jürgen

Edersee Meeting, das zweite - oder: mein Leben im Wasser

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Daggi, Jürgen, Alex, Detlef

Zum besseren Verständnis empfiehlt der Autor unbedingt die Geschichte vom legendären ersten Edersee-Meeting 2013 zu lesen. Hat man dessen Tragik mental und ohne psychische Dauerschäden verarbeitet, macht das Lesen dieses Berichtes umso mehr Freude, und nichts mehr wünscht der Editor seinen Lesern. Ich bitte um Verständnis, wenn ich mehr übers Zelten berichte. Die Erlebnisse der Hotelgruppe lassen sich auch ohne Text wunderbar über Daggis Bilder nachvollziehen.

Wie vieles im Leben beginnt alles mit einem Schwur, einem Gelübde.

„Und wenn es in diesem Jahr junge Hunde regnet, und die Meere die Kontinente überfluten, in diesem Jahr zelte ich auf dem Camp Ground in Hemfurth!“ verkünde ich im Frühjahr feierlich allen Membern des Chapters. War es Schutzbedürfnis oder Solidarität, schnell füllte sich die Teilnehmerliste. Zirka13 Member suchten den Komfort eines schönen Hotels in Bad Wildungen, aber die Härtesten der Harten, Einzelkämpfer, Kerle, Gladiatoren, die meldeten sich bei Wolfgang, um mich beim Zelten zu erleben. Yeah, Männer, so liebe ich euch, so will ich euch sehen. Unsere Namen sollten in der „Edersee Hall of Camp Ground“ in Stein gemeißelt werden. Inklusive Jack Daniels mit einigen Brüdern, die uns treu zur Seite standen.

Leider konnte ich berufsbedingt erst am Samstag nachfahren, was für mich natürlich Ehrensache war und meiner Vorfreude keinerlei Abbruch tat. Das Wetter war ausgezeichnet, und so eine ruhige Solofahrt war auch mal wieder schön. In Hemfurth angekommen fand ich relativ schnell die Zelte meiner Kumpels, die aber, bis auf Heiko und Jürgen (Hase), auf einer Spritztour waren. Die beiden letzt genannten waren noch in einer deutlich sichtbaren Regenerationsphase vom Freitag und lagen noch in der Beize. Nach ca. einer Stunde haben ich sie mich aber auch erkannt,und halfen mir beim Zeltaufbau. Als ich fertig bin, sieht es doch sehr mickrig aus gegen Wolfgangs Komfort-Riesenzelt mit separaten Wohn- und Sanitärbereich. Ein Head Road Captains zeltet eben nicht nur, nein, er residiert! Im Schloss Muders am Edersee! Nach Aufbau meiner Hundehütte, einräumen von Gepäck, Luftmatratze und Schlafsack ist es wirklich Zeit für einen Nudelsnack inkl. großem Bier. Wie bestellt rollt der Rest der Truppe an, und nach einer herzhaften Begrüßung sitzen wir kurz darauf alle gemütlich unter einem großem HOG Baldachin und lassen den Jackie kreisen. Bereits vorher hat es schon heftig begonnen, in Strömen zu regnen. Das hat zur Folge, dass der Durchfahrbereich vor unseren Zelten sich sehr schnell in ein großes Schlammfeld verwandelt und die Zahl der Biker, denen das Passieren zum Verhängnis wird, steigt von Minute zu Minute. Stecken bleiben und sich auf die Seite legen, geht synchron ineinander über. Vielen helfen wir wieder auf und schieben sie aus dem Dreck. Manch frisch geputztes Moped sieht danach ganz anders aus.

Der Regen liebt den Edersee, und das zeigt er sehr gern, indem er an Stärke permanent zunimmt. Kurzer Blick in mein Zelt, alles top, sieht richtig gemütlich aus und ich freue mich auf meine erste Nacht. Der Rest des Abends besteht aus Fußball gucken, (WM Vorrunde!) Saufen,essen, Live Mucke im Zündstoff Zelt hören und natürlich Gespräche führen, deren Tiefgang sich unseren Frauen niemals erschliessen würde. Detlefs bewegende Geschichte " Da timmt doch watt nich" hat mich Wochen danach noch aufgewühlt!

Aber, irgendwann müssen auch Gladiatoren mal pennen und so verschwindet einer nach dem anderen in sein Zelt. Auch ich natürlich, noch nicht ahnend, welche Tragik mich hier erwartet. Als ich endlich den Zugang zu meinem Mumienschlafsack gefunden habe und mich glücklich lächelnd auf die Luftmatratze lege, registrieren meine Gladiatorenohren ein Geräuch. Platsch!
Ich richte mich wieder auf und wiederhole diesen Vorgang. PLATSCH, diesmal begleitet von: Plitsch Platsch und einem verdächtigem Blubbern. Mein linker Arm windet sich aus dem Schlafsack und das Ende dieses Armes, nämlich meine Hand, liegt im, ........., im WASSER!!!!! Moment Junge, ist das jetzt ein Traum, oder schon ein Anzeichen von Delirium tremens? Meine Taschenlampe bestätigt mir diesen Alptraum. Der gesamte Zeltboden steht mindestens 5 cm unter Wasser und, um die Ironie dieses Dramas perfekt zu machen, fndet mancher fette Wassertropfen der Zeltinnenbahn auf geheimnissvolle Weise immer nur ein Ziel: Meine Glatze! Beim Auftreffen auf meine hohe Stirn entsteht ein Geräusch wie in der Attahöhle.
Glaubt es oder glaubt es nicht, ich fange an zu lachen. Erst verhalten,aber dann, immer lauter. Ich lache, so unwirklich kommt mir diese Situation vor. Ich, Jürgen Tomaszewski, Vater, Großvater, fast 62 Jahre alt, ich zelte zum ersten Mal in meinem Leben, und liege, nach einem herrlichen Abend mit großartigen Freunden, nach stundenlangem Blödsinn labern und rumgrölen, kurz gesagt, nach einem Super Männerabend auf einem 1,5 Quadratmeter Wasserbett in meinem kleinen Zelt für 23,30 Euro, befürchte die Bildung von Stalaktiten auf meiner Glatze und bin: GLÜCKLICH!
Kann man das erklären? Nein, versucht es erst gar nicht, aber ich schwöre es, ich war einfach glücklich dabei und es hat mir mal wieder gezeigt, dass fast immer die unvernünftigsten Sachen im Leben am meisten Sapß machen.

So gegen fünf Uhr in der Früh lässt der starke Regen ein wenig nach und ich setze mich einige Minuten unter den HOG Baldachin, um einfach dieses Bild der vielen Zelte, der davor stehenden Bikes und des noch sehr jungen, neuen Tages auf mich wirken zu lassen.

Begleitet von einer großen Bandbreite verschiedenster Schnarchvariationen aus den anderen Zelten wurschtel ich mich noch einmal in meinen Schlafsack auf meinem Wasserbett am Edersee und nehme noch ein Mütze Plitsch Platsch Schlaf. So gegen acht Uhr schälen sich dann auch meine Feunde aus ihren Zelten und beginnen mit den Vorbereitungen zur Abfahrt. Ich entschliesse mich, mein Zelt nicht mehr mit nach Hause zu nehmen und werfe es in den Müllcontainer. War wohl für Zelten in der Wüste und nicht für Hemfurth am Ederse hergestellt worden. Nach einem guten Frühstück verlassen wir, mehr rutschend als fahrend, den Zeltplatz, um die anderen Member von ihrem Hotel in Bad Wildungen abzuholen. Was sehen die doch gepflegt und ausgeruht aus!

Auf der Heimfahrt lege ich dann schon wieder ein Gelübde ab.

Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, aber dann mit einem Top Zelt vom feinsten! Ehrensache.

Euer Editor

Jürgen



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