Login

Bitte Benutzername und Passwort eingeben.



×

Kleine Herrentour

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Heinz Jürgen Kremer

Kleine Herrentour in den großen Schwarzwald

Da hatte ich gerade mal die Prospect Eierschalen hinter den Ohren abgeschüttelt, sonnte mich in frischem Member Glanze, da sprach mich im März unser Assistant Director Heinz Jürgen K. an, und lud mich ein, an der diesjährigen, kleinen Herrentour teilzunehmen. Es hatte sich also doch gelohnt, das Trockenputzen der Officer Maschinen, wenn es geregnet hatte, sowie alle Member immer mit einer tiefen Verbeugung zu begrüßen.

Vor lauter Freude über diese Einladung bekam ich wahrscheinlich ganz rote Bäckchen, sagte aber spontan und mit stolz geschwellter Hühnerbrust zu. Eine Schwarzwaldtour war geplant, mit Uwe dG, Heinz H. und natürlich Heinz Jürgen„Colonius" K. Jeder für sich eine Harleylegende und fahrerisch absolute Championsleage, das hatte ich auf einigen Ausfahrten schon bewundernd fest gestellt.

Ok, Jürgen, das wird jetzt mal eine echte Herausforderung, da nimmst du mal den Status des Azubis an, denn hier kannst du nur lernen, lernen und nochmals lernen, was das Fahren angeht.

Aber, die Vorfreude auf diese Tour und ein paar Tage mit diesen hervorragenden Motorradfahrern und hoch sympathischen Kerlen, überwog doch hin und wieder auftretende Bedenken. Uwe versprach mir auch die Überführung zurück nach Langenfeld, sollte mir etwas passieren.☺☺ Das nenne ich echte Freunde!

Bevor ich mit dem eigentlichen Bericht beginne, ist es mir aber zunächst ein ganz besonderes Anliegen euch Dreien ganz herzlich dafür zu danken, dass ich:

 Eingeladen wurde

 Motorradfahren in einer für mich seltenen Perfektion erleben konnte, wenn ich hinter euch herfuhr. Dieses Niveau werde ich in meinem Motorradleben wohl nicht mehr erreichen, das muss ich einfach neidlos anerkennen, womit ich aber auch keinerlei Probleme habe. Dafür kann ich mich aber sehr gut mit Frauen unterhalten! Ätsch!

 Ein ganz besonderes Dankeschön für eure Geduld, wenn ihr auf mich warten musstet, weil meine Kurvengeschwindigkeiten irgendwie nicht die euren waren.


Liebe Freunde, ihr seid mir in diesen Tagen echt ans Herz gewachsen. Das habt ihr jetzt davon! 

Nach dieser etwas emotionalen, aber sehr ehrlich gemeinten Einleitung komme ich nun endlich zur Herrentour - Schwarzwald 2013

Genießt mit mir eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Fahrt im Geiste mit uns zusammen noch einmal jede Kurve. (bei mir waren es gefühlte 836.000) Über uns ein strahlend blauer Himmel, Sonne pur, und unter uns nur eins: trockene Strassen, über die großartige Motorräder donnern, unsere Harleys. Lasst die herrlichen Bilder von Heinz K. bei einem gutem Glas Wein, einem kühlen Kölsch, einem aromatisch duftendem Kaffee, von mir aus auch bei einem Glas Buttermilch auf euch wirken. Es lohnt sich!

Lady's and Gentleman's, please start your engines! 

Donnerstag, 11.07.2013 Hinfahrt


Wir treffen uns um 8:30 Uhr an der Westfalia Tankstelle Köln Bocklemünd, zusammen mit unseren Ladys of Harley, die zu ihrer Tour ins Münsterland starten wollen und ganz eindeutig in der Überzahl sind. Wie üblich, wird noch intensiv bei verschiedenen Kaffeevariationen gesabbelt, was das Zeug hält. Irgendwann reicht uns das dann, und die Kronen der Schöpfung, nämlich wir, starten, nicht ohne noch einmal alle Mädels herzlich und intensiv zu drücken. Das muss sein, es lohnt sich, es sind ohne Ausnahme alles ganz liebe und tolle Frauen!

Zunächst schwimmen wir mit dem morgendlichen Berufsverkehr ganz unspektakulär zur Autobahn A61, die wir dann für 240 km bis zur Abfahrt Ludwigshafen mehr oder weniger gelangweilt entlang bollern. Vor der Ausfahrt tanken wir noch einmal voll, und dann sind wir doch recht froh, als unser Road Captain Uwe vor der Ausfahrt Ludwigshafen den Blinker setzt, um endlich die langweilige Autobahn zu verlassen.

Die Fahrt durch die Pfalz zeigt uns schon jetzt, dass er eine sehr interessante Strecke ausgearbeitet hat. Wann immer es geht, nehmen wir kleinere, kurvenreiche Nebenstrecken um Bundesstrassen zu vermeiden. Bei herrlichen Wetter kommen wir gut voran und die erste Rast gönnen wir uns im berühmten Deidesheimer Hof, in..... na klar, in Deidesheim, im Herzen der Pfalz. Ein berühmtes Haus, mit einer spektakulären Fotogalerie von sehr prominenten Gästen aus aller Welt. Leider ist man nicht bereit Fotos von uns hinzuzufügen und wir verlassen diese Ignoranten, um durch den Pfälzer Wald in Richtung französischer Grenze zu cruisen. Die erreichen wir dann auch irgendwann. Ich sage bewusst irgendwann, weil ich feststelle, dass ich mich nicht mehr für die Uhrzeit interessiere. Gut so, soll ja auch eine echte Auszeit vom Alltagstrott sein, da stören Uhren ganz gewaltig. Fast direkt an der Grenze, in Bobenthal an der Lauter, entschließen wir uns um die Mittagszeit zu einer zweiten Rast im schattigen Garten eines netten Gasthauses. Herrliches Wetter, die Bikes glitzern in der Sonne, das Essen schmeckt. Kurz gesagt: Stress sieht anders aus.

Ausgeruht und entspannt geht es durch die landschaftlich sehr reizvollen Nordvogesen weiter in Richtung Baden Baden. Ehrensache dass wir hier den HD Dealer Ricks ansteuern, um ein wenig zu stöbern, und ein lecker Käffchen zu schlürfen.

Auf dem Weg nach Baiersbronn, unserem Tagesziel, passieren wir noch Schloss Eberstein, heute ein Gourmet Hotel vom feinsten.

Nicht ganz so berühmt, aber auch sehr bekannt für seine exzellente Küche und eine gepflegte Atmosphäre ist das Hotel Sackmann in Baiersbronn, das wir so gegen 18:00 Uhr nach insgesamt 424 km, schon ein wenig platt, erreichen.

Beim Einchecken schauen einige der Hotelgäste schon ein wenig irritiert. Gut situierte, Golf spielende Gäste scheinen hier häufiger vertreten zu sein, als Motorradfahrer.

Keine Panik, wir tun nichts, wir wollen nur spielen!

Sei's drum, wir bekommen eine schöne, große Tiefgarage zugewiesen, und nachdem wir unsere „Schätzkes „ dort abgestellt haben, sitzen wir drei Minuten später auf einer wunderschönen Terrasse und stoßen mit einem herrlichen Pils auf eine schöne und sichere Hinfahrt an. Ähnlich stressig geht es weiter: Wellness, mit Schwimmen, Whirlpool, Sauna und Dampfbad folgen, was unseren Appetit doch spürbar anregt, denn das Abendessen, begleitet von ein paar guten Flaschen Wein, lassen wir uns sehr schmecken. Zum Abschluss des Abends lassen wir dann die anderen Gäste noch am herrlichen Duft unserer Davidoff Zigarren teilhaben, bevor es dann doch irgendwann in die Heia geht.

Das Leben kann schon hart sein!


Freitag, 12.07.2013 Schwarzwaldtour - Nord - Rundkurs ca. 230 km

Wir haben sehr gut geschlafen und entkrampfen Knochen, Sehnen und Gelenke im Schwimmbad, bevor wir ein sehr gutes Frühstück einnehmen. Wieder scheint die Sonne, und es wird uns immer klarer: „wir haben uns dieses Wetter einfach verdient!"
Bikes raus, diesmal ohne Gepäck, und ab geht's. Mittlerweile verfolgen doch immer mehr Hotelgäste unsere Abfahrt, nachdem es sich wohl rumgesprochen hat, was für Motorräder wir fahren. Manch sehnsüchtiger Blick geht mit uns auf die Tour.

Über Baiersbronn geht es zunächst durch das Murgtal. Die Murg begleitet uns ein ganzes Stück der Strecke bis Mitteltal- Obertal. Uwe hat sich offensichtlich wieder einmal mit der Auswahl der Strecke selbst übertroffen, denn über die berühmte Schwarzwaldhochstrasse fahren wir eine landschaftlich wunderschöne Stecke in Richtung Oppenau. Von dort geht es an den Wasserfällen Allerheiligen vorbei in Richtung Schliffkopf - Grimmerswald - Mummelsee. Hier, oberhalb der Schwarzwaldhochstrasse, machen wir die erste Rast und genießen bei herrlichstem Wetter eine grandiose Aussicht. Uwes Streckenwahl beinhaltete auch viele kleine, manchmal sehr schmale Nebenstrassen, die nicht nur landschaftlich, sondern an auch vom Fahrerlebnis her alles andere als langweilig waren. Nach dieser ersten Rast ging es, an der Schwarzbachtalsperre vorbei, zur roten Laache, wo wir sehr selbstbewusst, aber auch erfolgreich, eine als gesperrt gekennzeichnete Strasse ignorierten, und ungehindert Forbach und das bei Wintersportlern bekannte Skigebiet Kaltenbronn erreichten. Nach Schnee war uns nicht, wohl aber nach einer zweiten Rast, die wir dann vor Sprollenmühle einlegten, nicht zuletzt auch, weil unsere Kaloriendepots langsam aufgefüllt werden mussten. Danach ging es wieder in den Sattel und entlang des Flusses Große Enz fuhren wir nach noch ca. 2 Stunden über Altensteig mit seinem bekannten Schloss, weiter zur Nagoldtalsperre und Schorrental zum Hotel zurück. Gegen 18:00 Uhr schloss sich hier dieser herrliche Rundkurs, der mir in mancher engen Kurve einiges abverlangte, gleichzeitig aber auch die Vorfreude auf den nächsten Tag steigerte.

Der Nachmittag und der Abend standen ganz im Zeichen der Entspannung und des kulinarischen Genusses, und brutal wie wir Edelrocker nun mal sind, nutzten wir fast das komplette Angebot dieses sehr schönen Hotels aus. Von dem ersten kühlen Pils auf der Terrasse, dem anschließenden Besuch des Wellness Centers, einem weiterem leckerem Pils auf der sonnenüberfluteten Dachterrasse, bis hin zu dem großartigem Abendessen mit philosophischen Männergesprächen im milden Licht einer friedvoll und golden untergehenden Abendsonne. Dieser Tag war ganz großes Kino!

Samstag, 13.07.2013 Schwarzwaldtour - Mitte- ca. 250 km

9:30 Uhr Abfahrt vom Hotel in Richtung Dornstetten, Horb am Neckar, und Sulz am Neckar in eine Region namens Vierundzwanzig Höfe! Was damit wohl gemeint ist? Uwe bleibt seinem Prinzip, größere Strassen zu meiden, treu, und wir cruisen manchmal sehr einsam durch die Gegend, was uns natürlich überhaupt nicht stört. Wir fahren durch herrliche Wälder, und über uns scheint immer noch die Sonne, die wir uns bekanntermaßen ja verdient haben.
Die erste Rast machen wir mitten in Alpirsbach in einem schönen Gartenlokal, nicht unweit von der berühmten Klosterbrauerei.
Was uns auffällt, ist, dass sich heute, am arbeitsfreien Samstag, doch wesentlich mehr Biker auf den Strassen befinden, als sonst, und das ändert sich auch nicht, als wir gut gestärkt und ausgeruht von unserer Rast weiter fahren. Wir fahren von Alpirsbach weiter und folgen kleinen, aber sehr kurvenreichen Strassen nach Dornhan - Oberndorf am Neckar -Schramberg
Mooswaldkopf - Wolfach - Oberwolfach. Im Geiste hörte ich besonders Uwe unter seinem Helm förmlich juchzen, weil er sich hier mal so richtig austoben konnte. Ich weiß nicht mehr genau wo, näherte sich uns von hinten eine Gruppe Motorradfahrer mit sehr heißen Bikes, wahrscheinlich keine unter 150 PS. Fahrer mit schlanken, sehr körperbetont gestylten Rennkombis, inklusive „Ersatzbuckel" im oberen Rückenbereich. Ich persönlich hab diese Jungs immer gerne vor mir, und so, wie die angeflogen kamen, war man meiner Meinung. Wusch, vorbei! Nun gab es in diesem Rudel, offensichtlich einen Alpharüden, der den anderen einmal zeigen wollte, wie man Harleyfahrer, trotz sehr enger Kurven überholt. So weit so gut, bis er auf unseren Uwe stieß. Wir drei dachten übereinstimmend dasselbe: „Oh, Oh, nicht unseren Uwe ärgern! Das mag er überhaupt nicht!" Leider hörte uns die Rennsemmel nicht. Verzweifelt versuchte er mit seinen 150 PS an Uwe vorbei zu kommen. Ein faszinierendes Bild, wie die beiden mit so unterschiedlichen Bikes durch die Kurven hetzten. Aber, Leistung ist nicht alles, und irgendwann begriff dieser Junge, dass er Uwe nicht das Wasser reichen kann, und reihte sich hinter ihm ein, nicht ohne ihm vorher anerkennend den rechten Daumen zu zeigen, um ihm mit dieser fairen Geste seinen Respekt zu zollen.

Junger Mann, wir hoffen, dass dich diese instinktive Einsicht, dass es immer einen besseren gibt, dein ganzes Motorradleben begleitet, und du dadurch steinalt wirst.

Die zweite Rast legten wir in Oberwolfach ein und ließen uns hier ein schönes Eis schmecken. Uwe verarbeitete noch die Kurvenhatz und an seinen strahlenden Augen war unschwer zu erkennen, wie viel Spaß ihm das gemacht hatte. Der Rest der Strecke verlief gemütlich an der Wolfach entlang nach Bad Peterstal, vorbei am Stausee der kleinen Kinzig nach Freudenstadt. Der sich dahin schlängelnden Murg folgend erreichten wir gegen 18:00 Uhr unser Hotel, nicht ohne uns bereits auf den letzten Kilometer wieder auf einen sehr schönen und entspannten Abend zu freuen.

Keiner von uns hat an diesem herrlichen Tag die Kurven gezählt. Es waren viele,....., sehr viele! An diesem, leider schon wieder letzten Abend unserer Herrentour, sind wir alle im Geiste noch einmal gefahren, als wir in der Abendsonne auf der Terrasse saßen und im Klang unserer aneinander stoßenden Weingläser feststellten:
„Es war herrlich, alles hat gepasst, heute ist heute, was interessiert uns morgen!"


Sonntag, 14.07.2013 Schwarzwaldtour - Rückfahrt - ca. 425 km

Noch einmal Schwimmbad, noch einmal ein herzhaftes Frühstück, und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen von diesem herrlichen Flecken Erde im Schwarzwald. Unsere Bikes stehen bepackt in Reihe vor dem Haupteingang und wir freuen uns natürlich darüber, dass sich immer mehr Gäste entschließen unsere Abfahrt zu beobachten. Alle Generationen sind vertreten, manche bringen sogar einen Stuhl mit. Die ganz kleinen stehen da mit den Fingern in den Ohren! Frechheit! Liebe Eltern, wie sollen die Kids denn den Unterschied zwischen dem Auspuffgeräusch einer Harley Davidson, zu dem eines japanischen Reiskochers lernen, wenn sie sich die Ohren zuhalten? Das sind Entwicklungsdefizite, die nur schwer wieder auf zu holen sind.

Uwe hat eine Rücktour über den Kraichgau gewählt, der aber noch weit entfernt ist. Zunächst fahren wir über Seewald- Poppeltal durch das Enztal nach Bad Wildbad. Bei der Durchfahrt durch diesen schönen Kurort fällt uns ein kunterbuntes Haus auf, das fast vollständig mit bunten, gestrickten Teppichen verkleidet ist. Das verdient eine kurze Fotopause und wir erfahren, dass es ich hierbei um die Protestaktion für den Erhalt einer Kita handelt. Eine tolle Idee, hoffentlich mit Erfolg! Im weitern Verlauf der Strecke passieren wir Schloss Neuerbürg und fahren dann an der Pfinz entlang durch unzählige kleine Dörfer (wir haben sicher manchen Mittagsschlaf gestört, hä, hä!) in Richtung Bretten- Kraichtal-Sinsheim. Ein kleines aber kurvenreiches Sträßchen führt uns durch einen Wald zu einer kleinen Fähre, die uns von Neckarhäuserhof nach Neckarhausen übersetzt. Und weil wir vom Neckar scheinbar noch nicht genug haben, legen wir in Neckarsteinach am Neckar (was sonst?), eine Rast ein, die es in sich hatte! Auf einer schönen Restaurantterrasse am... NECKAR!!! bestellten wir alle einen Elsässischen Flammkuchen mit Gemüse. Meine Portion wehrte sich aber so heftig gegen mein konsequentes und vom Hunger getriebenes Herumsäbeln mit Messer und Gabel, dass sie sich vom Tisch verabschiedete, in einer eleganten Flugbewegung zunächst in den blauen Mittagshimmel fliegt, um von dort, in Umkehrung der Flugbahn, nämlich im Sturzflug, im Schritt meiner Hose zu landen! Applaus! Standing Ovation der Gäste. Ein malerisches Bild, und die Geburt einer neuen Flammkuchenvariation: Flammkuchen, mit fliegendem Gemüse, angerichtet im Schritt auf einem Bett von Nubukleder und Gore tex. Schutzrechte habe ich angemeldet!

Nach dieser Comedyeinlage am schönen ..... (nein, ich sag es nicht), treibt es uns weiter nach Lindenbach -Abtsteinach - Mörlenbach, bis nach Heppenheim, der Heimat von Sebastian Vettel. Die Strecke bot offensichtlich bei weitem nicht mehr so viel, wie der Schwarzwald, weil Heinz H. plötzlich an einer Ampel hinter mir brüllt „ich will wieder zurück!"

Spricht ja überhaupt nichts dagegen, lieber Heinz, aber jetzt heißt es erst mal wieder nach Hause fahren, ein paar Euronen verdienen.

Kurz vor der Autobahnauffahrt Heppenheim tanken wir noch einmal voll. Dann: Ohren anlegen, Gashahn auf, und ab, Richtung Kölle, was wir in fast rekordverdächtigen zwei Stunden erreichen. Auf dem Rastplatz Königsforst halten wir noch einmal, um uns zu verabschieden. Macht's gut Freunde, passt auf euch auf!

Den Glanz in unseren Augen wird sicher noch einige Tage anhalten, denn es waren so großartige Tage, die ich niemals vergessen werde. Wenn ihr die Bilder im Anhang seht, könnt ihr mich verstehen.

Auf der Heimfahrt überlege ich noch kurz, ob ich am Küchenfenster bei Helene Strotkötter vorbei fahren soll, entscheide mich aber doch, ihr, ihre sonntägliche Ruhe zu gönnen, und alle, die Helene Strotkötter nicht kennen, jetzt grübelnd zurück zu lassen!


Euer Editor

Jürgen

 

 

 

Kleine Herrentour

Von Jürgen Tomaszewski
mit Fotos von Heinz Jürgen Kremer

Kleine Herrentour in den großen Schwarzwald

Da hatte ich gerade mal die Prospect Eierschalen hinter den Ohren abgeschüttelt, sonnte mich in frischem Member Glanze, da sprach mich im März unser Assistant Director Heinz Jürgen K. an, und lud mich ein, an der diesjährigen, kleinen Herrentour teilzunehmen. Es hatte sich also doch gelohnt, das Trockenputzen der Officer Maschinen, wenn es geregnet hatte, sowie alle Member immer mit einer tiefen Verbeugung zu begrüßen.

Vor lauter Freude über diese Einladung bekam ich wahrscheinlich ganz rote Bäckchen, sagte aber spontan und mit stolz geschwellter Hühnerbrust zu. Eine Schwarzwaldtour war geplant, mit Uwe dG, Heinz H. und natürlich Heinz Jürgen„Colonius" K. Jeder für sich eine Harleylegende und fahrerisch absolute Championsleage, das hatte ich auf einigen Ausfahrten schon bewundernd fest gestellt.

Ok, Jürgen, das wird jetzt mal eine echte Herausforderung, da nimmst du mal den Status des Azubis an, denn hier kannst du nur lernen, lernen und nochmals lernen, was das Fahren angeht.

Aber, die Vorfreude auf diese Tour und ein paar Tage mit diesen hervorragenden Motorradfahrern und hoch sympathischen Kerlen, überwog doch hin und wieder auftretende Bedenken. Uwe versprach mir auch die Überführung zurück nach Langenfeld, sollte mir etwas passieren.☺☺ Das nenne ich echte Freunde!

Bevor ich mit dem eigentlichen Bericht beginne, ist es mir aber zunächst ein ganz besonderes Anliegen euch Dreien ganz herzlich dafür zu danken, dass ich:

 Eingeladen wurde

 Motorradfahren in einer für mich seltenen Perfektion erleben konnte, wenn ich hinter euch herfuhr. Dieses Niveau werde ich in meinem Motorradleben wohl nicht mehr erreichen, das muss ich einfach neidlos anerkennen, womit ich aber auch keinerlei Probleme habe. Dafür kann ich mich aber sehr gut mit Frauen unterhalten! Ätsch!

 Ein ganz besonderes Dankeschön für eure Geduld, wenn ihr auf mich warten musstet, weil meine Kurvengeschwindigkeiten irgendwie nicht die euren waren.


Liebe Freunde, ihr seid mir in diesen Tagen echt ans Herz gewachsen. Das habt ihr jetzt davon! 

Nach dieser etwas emotionalen, aber sehr ehrlich gemeinten Einleitung komme ich nun endlich zur Herrentour - Schwarzwald 2013

Genießt mit mir eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Fahrt im Geiste mit uns zusammen noch einmal jede Kurve. (bei mir waren es gefühlte 836.000) Über uns ein strahlend blauer Himmel, Sonne pur, und unter uns nur eins: trockene Strassen, über die großartige Motorräder donnern, unsere Harleys. Lasst die herrlichen Bilder von Heinz K. bei einem gutem Glas Wein, einem kühlen Kölsch, einem aromatisch duftendem Kaffee, von mir aus auch bei einem Glas Buttermilch auf euch wirken. Es lohnt sich!

Lady's and Gentleman's, please start your engines! 

Donnerstag, 11.07.2013 Hinfahrt


Wir treffen uns um 8:30 Uhr an der Westfalia Tankstelle Köln Bocklemünd, zusammen mit unseren Ladys of Harley, die zu ihrer Tour ins Münsterland starten wollen und ganz eindeutig in der Überzahl sind. Wie üblich, wird noch intensiv bei verschiedenen Kaffeevariationen gesabbelt, was das Zeug hält. Irgendwann reicht uns das dann, und die Kronen der Schöpfung, nämlich wir, starten, nicht ohne noch einmal alle Mädels herzlich und intensiv zu drücken. Das muss sein, es lohnt sich, es sind ohne Ausnahme alles ganz liebe und tolle Frauen!

Zunächst schwimmen wir mit dem morgendlichen Berufsverkehr ganz unspektakulär zur Autobahn A61, die wir dann für 240 km bis zur Abfahrt Ludwigshafen mehr oder weniger gelangweilt entlang bollern. Vor der Ausfahrt tanken wir noch einmal voll, und dann sind wir doch recht froh, als unser Road Captain Uwe vor der Ausfahrt Ludwigshafen den Blinker setzt, um endlich die langweilige Autobahn zu verlassen.

Die Fahrt durch die Pfalz zeigt uns schon jetzt, dass er eine sehr interessante Strecke ausgearbeitet hat. Wann immer es geht, nehmen wir kleinere, kurvenreiche Nebenstrecken um Bundesstrassen zu vermeiden. Bei herrlichen Wetter kommen wir gut voran und die erste Rast gönnen wir uns im berühmten Deidesheimer Hof, in..... na klar, in Deidesheim, im Herzen der Pfalz. Ein berühmtes Haus, mit einer spektakulären Fotogalerie von sehr prominenten Gästen aus aller Welt. Leider ist man nicht bereit Fotos von uns hinzuzufügen und wir verlassen diese Ignoranten, um durch den Pfälzer Wald in Richtung französischer Grenze zu cruisen. Die erreichen wir dann auch irgendwann. Ich sage bewusst irgendwann, weil ich feststelle, dass ich mich nicht mehr für die Uhrzeit interessiere. Gut so, soll ja auch eine echte Auszeit vom Alltagstrott sein, da stören Uhren ganz gewaltig. Fast direkt an der Grenze, in Bobenthal an der Lauter, entschließen wir uns um die Mittagszeit zu einer zweiten Rast im schattigen Garten eines netten Gasthauses. Herrliches Wetter, die Bikes glitzern in der Sonne, das Essen schmeckt. Kurz gesagt: Stress sieht anders aus.

Ausgeruht und entspannt geht es durch die landschaftlich sehr reizvollen Nordvogesen weiter in Richtung Baden Baden. Ehrensache dass wir hier den HD Dealer Ricks ansteuern, um ein wenig zu stöbern, und ein lecker Käffchen zu schlürfen.

Auf dem Weg nach Baiersbronn, unserem Tagesziel, passieren wir noch Schloss Eberstein, heute ein Gourmet Hotel vom feinsten.

Nicht ganz so berühmt, aber auch sehr bekannt für seine exzellente Küche und eine gepflegte Atmosphäre ist das Hotel Sackmann in Baiersbronn, das wir so gegen 18:00 Uhr nach insgesamt 424 km, schon ein wenig platt, erreichen.

Beim Einchecken schauen einige der Hotelgäste schon ein wenig irritiert. Gut situierte, Golf spielende Gäste scheinen hier häufiger vertreten zu sein, als Motorradfahrer.

Keine Panik, wir tun nichts, wir wollen nur spielen!

Sei's drum, wir bekommen eine schöne, große Tiefgarage zugewiesen, und nachdem wir unsere „Schätzkes „ dort abgestellt haben, sitzen wir drei Minuten später auf einer wunderschönen Terrasse und stoßen mit einem herrlichen Pils auf eine schöne und sichere Hinfahrt an. Ähnlich stressig geht es weiter: Wellness, mit Schwimmen, Whirlpool, Sauna und Dampfbad folgen, was unseren Appetit doch spürbar anregt, denn das Abendessen, begleitet von ein paar guten Flaschen Wein, lassen wir uns sehr schmecken. Zum Abschluss des Abends lassen wir dann die anderen Gäste noch am herrlichen Duft unserer Davidoff Zigarren teilhaben, bevor es dann doch irgendwann in die Heia geht.

Das Leben kann schon hart sein!


Freitag, 12.07.2013 Schwarzwaldtour - Nord - Rundkurs ca. 230 km

Wir haben sehr gut geschlafen und entkrampfen Knochen, Sehnen und Gelenke im Schwimmbad, bevor wir ein sehr gutes Frühstück einnehmen. Wieder scheint die Sonne, und es wird uns immer klarer: „wir haben uns dieses Wetter einfach verdient!"
Bikes raus, diesmal ohne Gepäck, und ab geht's. Mittlerweile verfolgen doch immer mehr Hotelgäste unsere Abfahrt, nachdem es sich wohl rumgesprochen hat, was für Motorräder wir fahren. Manch sehnsüchtiger Blick geht mit uns auf die Tour.

Über Baiersbronn geht es zunächst durch das Murgtal. Die Murg begleitet uns ein ganzes Stück der Strecke bis Mitteltal- Obertal. Uwe hat sich offensichtlich wieder einmal mit der Auswahl der Strecke selbst übertroffen, denn über die berühmte Schwarzwaldhochstrasse fahren wir eine landschaftlich wunderschöne Stecke in Richtung Oppenau. Von dort geht es an den Wasserfällen Allerheiligen vorbei in Richtung Schliffkopf - Grimmerswald - Mummelsee. Hier, oberhalb der Schwarzwaldhochstrasse, machen wir die erste Rast und genießen bei herrlichstem Wetter eine grandiose Aussicht. Uwes Streckenwahl beinhaltete auch viele kleine, manchmal sehr schmale Nebenstrassen, die nicht nur landschaftlich, sondern an auch vom Fahrerlebnis her alles andere als langweilig waren. Nach dieser ersten Rast ging es, an der Schwarzbachtalsperre vorbei, zur roten Laache, wo wir sehr selbstbewusst, aber auch erfolgreich, eine als gesperrt gekennzeichnete Strasse ignorierten, und ungehindert Forbach und das bei Wintersportlern bekannte Skigebiet Kaltenbronn erreichten. Nach Schnee war uns nicht, wohl aber nach einer zweiten Rast, die wir dann vor Sprollenmühle einlegten, nicht zuletzt auch, weil unsere Kaloriendepots langsam aufgefüllt werden mussten. Danach ging es wieder in den Sattel und entlang des Flusses Große Enz fuhren wir nach noch ca. 2 Stunden über Altensteig mit seinem bekannten Schloss, weiter zur Nagoldtalsperre und Schorrental zum Hotel zurück. Gegen 18:00 Uhr schloss sich hier dieser herrliche Rundkurs, der mir in mancher engen Kurve einiges abverlangte, gleichzeitig aber auch die Vorfreude auf den nächsten Tag steigerte.

Der Nachmittag und der Abend standen ganz im Zeichen der Entspannung und des kulinarischen Genusses, und brutal wie wir Edelrocker nun mal sind, nutzten wir fast das komplette Angebot dieses sehr schönen Hotels aus. Von dem ersten kühlen Pils auf der Terrasse, dem anschließenden Besuch des Wellness Centers, einem weiterem leckerem Pils auf der sonnenüberfluteten Dachterrasse, bis hin zu dem großartigem Abendessen mit philosophischen Männergesprächen im milden Licht einer friedvoll und golden untergehenden Abendsonne. Dieser Tag war ganz großes Kino!

Samstag, 13.07.2013 Schwarzwaldtour - Mitte- ca. 250 km

9:30 Uhr Abfahrt vom Hotel in Richtung Dornstetten, Horb am Neckar, und Sulz am Neckar in eine Region namens Vierundzwanzig Höfe! Was damit wohl gemeint ist? Uwe bleibt seinem Prinzip, größere Strassen zu meiden, treu, und wir cruisen manchmal sehr einsam durch die Gegend, was uns natürlich überhaupt nicht stört. Wir fahren durch herrliche Wälder, und über uns scheint immer noch die Sonne, die wir uns bekanntermaßen ja verdient haben.
Die erste Rast machen wir mitten in Alpirsbach in einem schönen Gartenlokal, nicht unweit von der berühmten Klosterbrauerei.
Was uns auffällt, ist, dass sich heute, am arbeitsfreien Samstag, doch wesentlich mehr Biker auf den Strassen befinden, als sonst, und das ändert sich auch nicht, als wir gut gestärkt und ausgeruht von unserer Rast weiter fahren. Wir fahren von Alpirsbach weiter und folgen kleinen, aber sehr kurvenreichen Strassen nach Dornhan - Oberndorf am Neckar -Schramberg
Mooswaldkopf - Wolfach - Oberwolfach. Im Geiste hörte ich besonders Uwe unter seinem Helm förmlich juchzen, weil er sich hier mal so richtig austoben konnte. Ich weiß nicht mehr genau wo, näherte sich uns von hinten eine Gruppe Motorradfahrer mit sehr heißen Bikes, wahrscheinlich keine unter 150 PS. Fahrer mit schlanken, sehr körperbetont gestylten Rennkombis, inklusive „Ersatzbuckel" im oberen Rückenbereich. Ich persönlich hab diese Jungs immer gerne vor mir, und so, wie die angeflogen kamen, war man meiner Meinung. Wusch, vorbei! Nun gab es in diesem Rudel, offensichtlich einen Alpharüden, der den anderen einmal zeigen wollte, wie man Harleyfahrer, trotz sehr enger Kurven überholt. So weit so gut, bis er auf unseren Uwe stieß. Wir drei dachten übereinstimmend dasselbe: „Oh, Oh, nicht unseren Uwe ärgern! Das mag er überhaupt nicht!" Leider hörte uns die Rennsemmel nicht. Verzweifelt versuchte er mit seinen 150 PS an Uwe vorbei zu kommen. Ein faszinierendes Bild, wie die beiden mit so unterschiedlichen Bikes durch die Kurven hetzten. Aber, Leistung ist nicht alles, und irgendwann begriff dieser Junge, dass er Uwe nicht das Wasser reichen kann, und reihte sich hinter ihm ein, nicht ohne ihm vorher anerkennend den rechten Daumen zu zeigen, um ihm mit dieser fairen Geste seinen Respekt zu zollen.

Junger Mann, wir hoffen, dass dich diese instinktive Einsicht, dass es immer einen besseren gibt, dein ganzes Motorradleben begleitet, und du dadurch steinalt wirst.

Die zweite Rast legten wir in Oberwolfach ein und ließen uns hier ein schönes Eis schmecken. Uwe verarbeitete noch die Kurvenhatz und an seinen strahlenden Augen war unschwer zu erkennen, wie viel Spaß ihm das gemacht hatte. Der Rest der Strecke verlief gemütlich an der Wolfach entlang nach Bad Peterstal, vorbei am Stausee der kleinen Kinzig nach Freudenstadt. Der sich dahin schlängelnden Murg folgend erreichten wir gegen 18:00 Uhr unser Hotel, nicht ohne uns bereits auf den letzten Kilometer wieder auf einen sehr schönen und entspannten Abend zu freuen.

Keiner von uns hat an diesem herrlichen Tag die Kurven gezählt. Es waren viele,....., sehr viele! An diesem, leider schon wieder letzten Abend unserer Herrentour, sind wir alle im Geiste noch einmal gefahren, als wir in der Abendsonne auf der Terrasse saßen und im Klang unserer aneinander stoßenden Weingläser feststellten:
„Es war herrlich, alles hat gepasst, heute ist heute, was interessiert uns morgen!"


Sonntag, 14.07.2013 Schwarzwaldtour - Rückfahrt - ca. 425 km

Noch einmal Schwimmbad, noch einmal ein herzhaftes Frühstück, und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen von diesem herrlichen Flecken Erde im Schwarzwald. Unsere Bikes stehen bepackt in Reihe vor dem Haupteingang und wir freuen uns natürlich darüber, dass sich immer mehr Gäste entschließen unsere Abfahrt zu beobachten. Alle Generationen sind vertreten, manche bringen sogar einen Stuhl mit. Die ganz kleinen stehen da mit den Fingern in den Ohren! Frechheit! Liebe Eltern, wie sollen die Kids denn den Unterschied zwischen dem Auspuffgeräusch einer Harley Davidson, zu dem eines japanischen Reiskochers lernen, wenn sie sich die Ohren zuhalten? Das sind Entwicklungsdefizite, die nur schwer wieder auf zu holen sind.

Uwe hat eine Rücktour über den Kraichgau gewählt, der aber noch weit entfernt ist. Zunächst fahren wir über Seewald- Poppeltal durch das Enztal nach Bad Wildbad. Bei der Durchfahrt durch diesen schönen Kurort fällt uns ein kunterbuntes Haus auf, das fast vollständig mit bunten, gestrickten Teppichen verkleidet ist. Das verdient eine kurze Fotopause und wir erfahren, dass es ich hierbei um die Protestaktion für den Erhalt einer Kita handelt. Eine tolle Idee, hoffentlich mit Erfolg! Im weitern Verlauf der Strecke passieren wir Schloss Neuerbürg und fahren dann an der Pfinz entlang durch unzählige kleine Dörfer (wir haben sicher manchen Mittagsschlaf gestört, hä, hä!) in Richtung Bretten- Kraichtal-Sinsheim. Ein kleines aber kurvenreiches Sträßchen führt uns durch einen Wald zu einer kleinen Fähre, die uns von Neckarhäuserhof nach Neckarhausen übersetzt. Und weil wir vom Neckar scheinbar noch nicht genug haben, legen wir in Neckarsteinach am Neckar (was sonst?), eine Rast ein, die es in sich hatte! Auf einer schönen Restaurantterrasse am... NECKAR!!! bestellten wir alle einen Elsässischen Flammkuchen mit Gemüse. Meine Portion wehrte sich aber so heftig gegen mein konsequentes und vom Hunger getriebenes Herumsäbeln mit Messer und Gabel, dass sie sich vom Tisch verabschiedete, in einer eleganten Flugbewegung zunächst in den blauen Mittagshimmel fliegt, um von dort, in Umkehrung der Flugbahn, nämlich im Sturzflug, im Schritt meiner Hose zu landen! Applaus! Standing Ovation der Gäste. Ein malerisches Bild, und die Geburt einer neuen Flammkuchenvariation: Flammkuchen, mit fliegendem Gemüse, angerichtet im Schritt auf einem Bett von Nubukleder und Gore tex. Schutzrechte habe ich angemeldet!

Nach dieser Comedyeinlage am schönen ..... (nein, ich sag es nicht), treibt es uns weiter nach Lindenbach -Abtsteinach - Mörlenbach, bis nach Heppenheim, der Heimat von Sebastian Vettel. Die Strecke bot offensichtlich bei weitem nicht mehr so viel, wie der Schwarzwald, weil Heinz H. plötzlich an einer Ampel hinter mir brüllt „ich will wieder zurück!"

Spricht ja überhaupt nichts dagegen, lieber Heinz, aber jetzt heißt es erst mal wieder nach Hause fahren, ein paar Euronen verdienen.

Kurz vor der Autobahnauffahrt Heppenheim tanken wir noch einmal voll. Dann: Ohren anlegen, Gashahn auf, und ab, Richtung Kölle, was wir in fast rekordverdächtigen zwei Stunden erreichen. Auf dem Rastplatz Königsforst halten wir noch einmal, um uns zu verabschieden. Macht's gut Freunde, passt auf euch auf!

Den Glanz in unseren Augen wird sicher noch einige Tage anhalten, denn es waren so großartige Tage, die ich niemals vergessen werde. Wenn ihr die Bilder im Anhang seht, könnt ihr mich verstehen.

Auf der Heimfahrt überlege ich noch kurz, ob ich am Küchenfenster bei Helene Strotkötter vorbei fahren soll, entscheide mich aber doch, ihr, ihre sonntägliche Ruhe zu gönnen, und alle, die Helene Strotkötter nicht kennen, jetzt grübelnd zurück zu lassen!


Euer Editor

Jürgen

 

 

 



Bild 1/1