USA-Harley-Dream-Tour 2012

Von Angela Muders
mit Fotos von Angela Muders

Endlich war es wieder soweit ….nach umfangreichen Vorbereitungen und Planungen unseres HRC Wolfgang stand unsere lang ersehnte dritte USA-Tour wieder bevor und sowohl die Spannung als auch die Aufregung stieg! Voller Vorfreude flogen wir mit unseren Freunden Micha und Daggi, Bernd und Brigitte, Gabi und Steffen, Heidi und Hase, Heiko und Marion nach L.A.

Nach einer kurzen Nacht wurde erstmal der Geburtstag von Micha gefeiert, bevor wir bei Eaglerider unsere Maschinen in Empfang nahmen. Zu „Tage wie diese" aus Steffens E-Glide wurden die Mopeds bepackt und der Song zu unserer Urlaubshymne!

Und dann ging es los, endlich wieder die vertrauten Scheinwerfer meines Rudels im Rückspiegel, endlich wieder amerikanischen Boden unter den Mopeds, 3 unbeschwerte Wochen voller Erwartungen lagen vor uns....jippieh, we're on the road again! Na ja, weit sind wir erstmal nicht gekommen, da kam uns schon der erste von 15 Dealern in die Quere und es wurde ausgiebig „Beute gemacht" ;-)) Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir Bakersfield und wurden schon von unseren lieb gewonnenen amerikanischen Freunden Shadow und Diane erwartet, mit denen wir einen unvergesslichen Abend in einem typisch amerikanischen Saloon verbrachten. Weiter ging es über fantastische kleine Kurvenstrecken durch den Sequoia NP, vorbei an den riesigen Mammutbäumen zum Yosemite NP. Das Frühstück auf der Terrasse der Yosemite View Lodge, inmitten dieser überwältigenden Natur, gehört sicherlich zu diesen Momenten im Leben, die man nicht vergisst. Wir bewunderten den Half Dome und den El Capitan und eroberten zu Fuß den Taft Point! Über die Tioga Pass Road und den wunderschönen Monitor Pass erreichten wir den Lake Tahoe, der so unglaublich blau war, dass wir vermuteten, die Amis hätten da irgendeine Chemie reingekippt ;-)) Auf der landschaftlich traumhaft schönen „89" Richtung Chester hatte ich dann einen kurzzeitigen Herzstillstand, weil uns doch glatt ein riesiger Bär vor die Mopeds sprang und - ohne zu gucken - über die Straße latschte. Glücklicherweise waren die Forellen im Fluss interessanter, als wir auf unseren donnernden Mopeds, uff....Vorbei am schneebedeckten Lassen Volcanic NP flüchteten wir vor den angekündigten Thunderstorms zum ebenfalls schneebedeckten Crater-Lake NP und erreichten Crescent City und somit die Pazifik-Küste. Weiter ging es im dichten Nebel durch den mystischen Redwood State Park über Fort Bragg und Mendocino nach SAN FRANCISCO. Die Fahrt über die Golden Gate Bridge wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, insbesondere, weil Steffen sich entschlossen hatte, Gabi zu einer ehrbaren Frau zu machen und ihr während der Überfahrt einen Heiratsantrag machte. Leider war meine Wimperntusche nicht wasserfest.... Wir erlebten den Abend des 4. Julis - natürlich entsprechend ausgestattet - am Pier 39. Die Stadt war im Ausnahmezustand - so wie wir auch - und das Feuerwerk der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Nach ausgiebigem Sightseeing in San Francisco ging es weiter über den klassischen Teil des legendären kalifornischen Küstenhighways No. 1, vorbei an dem bezaubernden Monterey, der faszinierenden Landschaft Big Sur, wo sich Seeotter, Seelöwen und Grauwale rumlümmelten, bis nach Santa Barbara. Hier wollte ich die Zeit einfach festhalten, so schön war es dort. Wir trafen hier Susanne und Gary, Freunde von Marion, die mit uns zu einem skurrilen Bikertreffen im Hinterland fuhren.

Dieses Jahr hatten wir auch genügend Zeit zum Relaxen eingeplant, so dass wir nachmittags auch mal den Pool erobern konnten. Die Jungs brachten ein Moped mit Stereo-Anlage in Position, die Six-Packs wurden ausgepackt (die zum Trinken natürlich) und da wir ja ein Kölner Chapter sind, landen wir immer irgendwann bei den Karnevalsliedern - und somit hatten wir dann ganz schnell alle Liegen für uns ....

Leider mussten wir zurück nach L.A.. Hier besichtigten wir noch die Queen Mary und besuchten die Ghosts & Legends-Show. Dank Steffens Einfühlungsvermögen bin ich heute noch traumatisiert! Unser Abschiedsabendessen verbrachten wir dann wieder mit unseren amerikanischen Freunden in Chinatown.

Insgesamt sind wir ca. 5000 km durch Californien, Nevada und Oregon gefahren. Unser HRC Wolfgang hat die gesamte Tour - wie immer ohne Navi und ohne sich jemals zu verfahren oder anzuhalten, um Karten zu studieren - bravourös geführt.

Zu schnell war unser Urlaub wieder vorbei und keiner wollte nach 3 Wochen Sonnenschein zurück in das verregnete Deutschland. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Uns bleiben die Erinnerungen an 3 unglaubliche Wochen voller Abenteuer und Lebensfreude ...und ein kleiner Trost - NACH der Tour ist VOR der Tour!