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Mit einer BMW zum Nordkap

Von von Silvio Sürth
mit Fotos von Silvio Sürth

Nur damit kein Missverständnis aufkommt, die BMW gehört Klaus. Ich bin mit meiner Harley gefahren.

Auch wenn die Konstellation der Motorräder, meine E-Glide und Klaus seine BMW F650GS Dakar, nicht zusammen passt, muss man erwähnen, wir sind über 20 Jahre Arbeitskollegen und Freunde. Wir haben schon viele Urlaube miteinander verbracht und uns immer verstanden. Egal ob es ein gemeinschaftlicher Tauch- Männer- Familien- oder neuerdings Motorradurlaub war. Die Konstellation von Klaus und Silvio ist also mehrfach getestet und passt, und weniger Fahrspaß hatten wir wegen den unterschiedlichen Motorrädern garantiert nicht.

Auf unserer gemeinsamen Motorradtour 2006 durch den Osten von Deutschland (ehemalige DDR) vom Erzgebirge bis zur Ostsee, haben Klaus und ich zum ersten Mal über eine Tour an das Nordkap gesprochen. Anfang November 2006 wurde es aus einer Bierlaune heraus beschlossen. Wir fahren ans Nordkap: über Finnland, mit einem Abstecher an die russische Grenze und den nördlichsten HD Dealer der Welt, Norwegen, Schweden und Dänemark. Nach einer groben Tourplanung und Kostenschätzung wurde die Fähre von Travemünde (D) nach Helsinki (FIN) gebucht. Zu viel planen wollten wir nicht, es hätte uns das bisschen Abenteuercharakter dieser Tour genommen.

Unsere Nordkaptour begann am 03 August und dauerte zwei Wochen. Wir hatten uns vorgenommen zu Zelten. Doch bei unserer ersten Zeltübernachtung in Finnland haben wir erfahren, dass eine Hütte mieten nur 10 Euro teurer als Zelten ist. Damit hatte sich das Thema Zelten für den Rest der Tour erledigt. War auch gut so, abends eine beheizte, trockene Hütte mit Bett, Kühlschrank und Kochplatte hat was. Nur bei unserem letzten Halt auf Fehmarn haben wir noch einmal für zwei Nächte im Zelt geschlafen.

Jeden Abend haben wir unsere Ausgaben, zurückgelegte Strecke, Erlebnisse, Eindrücke usw. aufgeschrieben und es ist ein unendlich langer Tourbericht geworden. Hier eine Kurz-Version.

Über 7000km in zwei Wochen. Davon 6000km auf dem Motorrad und über 1000km mit sechs Fähren. Angegeben sind immer nur die km, die wir mit dem Motorrad gefahren sind.

Tag 1-3 , 540 km. Freitagfrüh um 09:00 Uhr trafen wir uns bei Klaus und fuhren von Leverkusen bis zur Ablegestelle der Fähre in Travemünde. Den Stau auf Hamburgs Autobahnen haben wir, dank GPS, problemlos auf Landstraßen umfahren können. Um 22:00 Uhr konnten wir an Bord. Nach dem Verzurren der Motorräder, Klärung der Bettverteilung in der Kabine, einem Abendessen und dem ein und anderem Bier, legte die Fähre am Samstag um 03:00 Uhr ab. Es folgte ein ruhiger Samstag und bei schönstem Wetter ließen wir uns sehr entspannt in Richtung Helsinki fahren. Nach über 30 Stunden auf der Fähre legten wir am Sonntag um 7:00 Uhr in Helsinki an.

Tag 3- 5, 1800km. In drei Tagen fuhren wir quer durch Finnland, mit einem Besuch am Polarkreis, Santa-Klaus-Dorf und der russischen Grenze, bis zum Nordkap. In ganz Finnland roch es sehr stark nach Wald und immer wieder stellten wir uns die Frage: Ist Finnland ein riesiger Wald mit vielen Seen oder ein riesiger See mit viel Wald? Die unendlich langen, geraden Straßen schienen kein Ende zu nehmen. Erschrocken waren wir, als wir am letzten Tunnel vor dem Nordkap 10? Tunnelgebühr zahlen mussten. Direkt am Nordkap wieder 25? für den Nordkap- Aufenthalt (max. 48h). Auf der Rückfahrt wieder 10? für den besagten Tunnel. Nur damit wir am Nordkap waren, zahlte jeder 45?. Auch das Doppel-Zimmer am Nordkap-Camp war mit 55? pro Nacht die teuerste Unterkunft.

Tag 6- 12, 2700km. Durch Norwegen und mit weiteren 3 Fährfahrten bis Schweden. Über Berge, wo kein Baum und Strauch wächst. Entlang der zahlreichen Fjorde, mit einem Besuch beim nördlichsten Harley Davidson Dealer der Welt und dem Polarkreis in Norwegen. Es gab Strecken, an denen wir stundenlang keinen Menschen gesehen haben. Die Einsamkeit und die ständig wechselnde Landschaft war schon beeindruckend.

Tag 13, 415km. Durch Schweden und Dänemark (mit zwei Fähren) nach Fehmarn (D). Von Schweden und Dänemark haben wir wegen des schlechten Wetters nicht viel gesehen. Selbst eine Zigarette rauchen war ohne Unterstellmöglichkeit nur selten möglich. Nachmittags bauten wir unser Zelt nocheinmal für zwei Nächte auf Fehmarn auf.

Tag 14, 40km. Trotz schlechtem Wetter und einem heftigen Sturm in der letzten Nacht hatten wir am Donnerstag für drei Stunden schönes Wetter. Dieses nutzten wir für einen Hafenbesuch in Burg.

Tag 15, 580km Richtung Heimat nach Leverkusen und Klaus war an seinem Hochzeitstag wieder daheim.

Wir hatten überwiegend schönes Wetter. Nur die letzten 5 Tage hat es immer wieder mal geregnet. Dies muss bei einer Skandinavien-Tour mit eingeplant werden. Wie gesagt, dies ist nur eine Kurzversion der Tour und es fällt schwer unsere Erlebnisse und Eindrücke in Worte zu fassen. Wir versuchen Bilder für uns sprechen zu lassen, wobei... - den intensiven Geruch des Waldes in Finnland - die fehlende Dunkelheit bei Nacht am Nordkap - Norwegens unendliche Ruhe und Weite - Norwegens wilde und doch bewundernswerte Natur - die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen, die wir kennen gelernt haben - die Kälte in den Bergen - die Schreckmomente, wenn dir eines der zahlreichen Rentiere vor das Motorrad läuft - das Fahren auf den profilzehrenden, miserablen Straßen Norwegens, durch große Schlaglöcher, über Schotterwege oder die mit Bitumen geflickten Straßenlöcher - das schnell wechselnde Wetter, bei Sonnenschein hinein in den Tunnel und auf der anderen Seite im Platzregen wieder heraus - die Nässe, die nach einigen Stunden Regenfahrt durchdringt ...können Bilder auch nicht wiedergeben.

Meine Reifen halten normalerweise 12-15 Tausend Kilometer. Durch die Norwegentour müssen sie nach 8000km gewechselt werden. Die Straßen in Norwegen fressen die Reifen regelrecht weg. Die Belagerung durch die skandinavische Luftwaffe (Mücken) soll nicht unerwähnt bleiben. Es war schon beeindruckend, wie schnell so ein Geschwader eine Landebahn auf unbedeckten Körperstellen findet. Aber zusammen hatten wir (dank Autan Aktiv) nur fünf Mückenstiche. Einen davon hatte ich. Ist schon beeindruckend zu sehen, wie schnell die Mücken auf der Haut landen und ohne zu stechen wieder abziehen.

So wie wir auf unserer letzten Tour über eine Norkaptour gesprochen haben, haben wir dieses Mal über eine Motorradtour nach Marokko gesprochen. Aber dazu ...... vielleicht .... Reisebericht im nächsten Jahr.

Eins muss doch noch gesagt werden. Das Motorrad, welches schon mal Startschwierigkeiten hatte ?. eine Lampenbirne ausgewechselt ? eine Schraube nachgezogen ? täglich die Kette geölt werden musste, war nicht meine Harley. Die ist in den zwei Wochen nur um Jahre gealtert. Es war einfach nur eine super Tour! Klaus und Silvio

Mit einer BMW zum Nordkap

Von von Silvio Sürth
mit Fotos von Silvio Sürth

Nur damit kein Missverständnis aufkommt, die BMW gehört Klaus. Ich bin mit meiner Harley gefahren.

Auch wenn die Konstellation der Motorräder, meine E-Glide und Klaus seine BMW F650GS Dakar, nicht zusammen passt, muss man erwähnen, wir sind über 20 Jahre Arbeitskollegen und Freunde. Wir haben schon viele Urlaube miteinander verbracht und uns immer verstanden. Egal ob es ein gemeinschaftlicher Tauch- Männer- Familien- oder neuerdings Motorradurlaub war. Die Konstellation von Klaus und Silvio ist also mehrfach getestet und passt, und weniger Fahrspaß hatten wir wegen den unterschiedlichen Motorrädern garantiert nicht.

Auf unserer gemeinsamen Motorradtour 2006 durch den Osten von Deutschland (ehemalige DDR) vom Erzgebirge bis zur Ostsee, haben Klaus und ich zum ersten Mal über eine Tour an das Nordkap gesprochen. Anfang November 2006 wurde es aus einer Bierlaune heraus beschlossen. Wir fahren ans Nordkap: über Finnland, mit einem Abstecher an die russische Grenze und den nördlichsten HD Dealer der Welt, Norwegen, Schweden und Dänemark. Nach einer groben Tourplanung und Kostenschätzung wurde die Fähre von Travemünde (D) nach Helsinki (FIN) gebucht. Zu viel planen wollten wir nicht, es hätte uns das bisschen Abenteuercharakter dieser Tour genommen.

Unsere Nordkaptour begann am 03 August und dauerte zwei Wochen. Wir hatten uns vorgenommen zu Zelten. Doch bei unserer ersten Zeltübernachtung in Finnland haben wir erfahren, dass eine Hütte mieten nur 10 Euro teurer als Zelten ist. Damit hatte sich das Thema Zelten für den Rest der Tour erledigt. War auch gut so, abends eine beheizte, trockene Hütte mit Bett, Kühlschrank und Kochplatte hat was. Nur bei unserem letzten Halt auf Fehmarn haben wir noch einmal für zwei Nächte im Zelt geschlafen.

Jeden Abend haben wir unsere Ausgaben, zurückgelegte Strecke, Erlebnisse, Eindrücke usw. aufgeschrieben und es ist ein unendlich langer Tourbericht geworden. Hier eine Kurz-Version.

Über 7000km in zwei Wochen. Davon 6000km auf dem Motorrad und über 1000km mit sechs Fähren. Angegeben sind immer nur die km, die wir mit dem Motorrad gefahren sind.

Tag 1-3 , 540 km. Freitagfrüh um 09:00 Uhr trafen wir uns bei Klaus und fuhren von Leverkusen bis zur Ablegestelle der Fähre in Travemünde. Den Stau auf Hamburgs Autobahnen haben wir, dank GPS, problemlos auf Landstraßen umfahren können. Um 22:00 Uhr konnten wir an Bord. Nach dem Verzurren der Motorräder, Klärung der Bettverteilung in der Kabine, einem Abendessen und dem ein und anderem Bier, legte die Fähre am Samstag um 03:00 Uhr ab. Es folgte ein ruhiger Samstag und bei schönstem Wetter ließen wir uns sehr entspannt in Richtung Helsinki fahren. Nach über 30 Stunden auf der Fähre legten wir am Sonntag um 7:00 Uhr in Helsinki an.

Tag 3- 5, 1800km. In drei Tagen fuhren wir quer durch Finnland, mit einem Besuch am Polarkreis, Santa-Klaus-Dorf und der russischen Grenze, bis zum Nordkap. In ganz Finnland roch es sehr stark nach Wald und immer wieder stellten wir uns die Frage: Ist Finnland ein riesiger Wald mit vielen Seen oder ein riesiger See mit viel Wald? Die unendlich langen, geraden Straßen schienen kein Ende zu nehmen. Erschrocken waren wir, als wir am letzten Tunnel vor dem Nordkap 10? Tunnelgebühr zahlen mussten. Direkt am Nordkap wieder 25? für den Nordkap- Aufenthalt (max. 48h). Auf der Rückfahrt wieder 10? für den besagten Tunnel. Nur damit wir am Nordkap waren, zahlte jeder 45?. Auch das Doppel-Zimmer am Nordkap-Camp war mit 55? pro Nacht die teuerste Unterkunft.

Tag 6- 12, 2700km. Durch Norwegen und mit weiteren 3 Fährfahrten bis Schweden. Über Berge, wo kein Baum und Strauch wächst. Entlang der zahlreichen Fjorde, mit einem Besuch beim nördlichsten Harley Davidson Dealer der Welt und dem Polarkreis in Norwegen. Es gab Strecken, an denen wir stundenlang keinen Menschen gesehen haben. Die Einsamkeit und die ständig wechselnde Landschaft war schon beeindruckend.

Tag 13, 415km. Durch Schweden und Dänemark (mit zwei Fähren) nach Fehmarn (D). Von Schweden und Dänemark haben wir wegen des schlechten Wetters nicht viel gesehen. Selbst eine Zigarette rauchen war ohne Unterstellmöglichkeit nur selten möglich. Nachmittags bauten wir unser Zelt nocheinmal für zwei Nächte auf Fehmarn auf.

Tag 14, 40km. Trotz schlechtem Wetter und einem heftigen Sturm in der letzten Nacht hatten wir am Donnerstag für drei Stunden schönes Wetter. Dieses nutzten wir für einen Hafenbesuch in Burg.

Tag 15, 580km Richtung Heimat nach Leverkusen und Klaus war an seinem Hochzeitstag wieder daheim.

Wir hatten überwiegend schönes Wetter. Nur die letzten 5 Tage hat es immer wieder mal geregnet. Dies muss bei einer Skandinavien-Tour mit eingeplant werden. Wie gesagt, dies ist nur eine Kurzversion der Tour und es fällt schwer unsere Erlebnisse und Eindrücke in Worte zu fassen. Wir versuchen Bilder für uns sprechen zu lassen, wobei... - den intensiven Geruch des Waldes in Finnland - die fehlende Dunkelheit bei Nacht am Nordkap - Norwegens unendliche Ruhe und Weite - Norwegens wilde und doch bewundernswerte Natur - die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen, die wir kennen gelernt haben - die Kälte in den Bergen - die Schreckmomente, wenn dir eines der zahlreichen Rentiere vor das Motorrad läuft - das Fahren auf den profilzehrenden, miserablen Straßen Norwegens, durch große Schlaglöcher, über Schotterwege oder die mit Bitumen geflickten Straßenlöcher - das schnell wechselnde Wetter, bei Sonnenschein hinein in den Tunnel und auf der anderen Seite im Platzregen wieder heraus - die Nässe, die nach einigen Stunden Regenfahrt durchdringt ...können Bilder auch nicht wiedergeben.

Meine Reifen halten normalerweise 12-15 Tausend Kilometer. Durch die Norwegentour müssen sie nach 8000km gewechselt werden. Die Straßen in Norwegen fressen die Reifen regelrecht weg. Die Belagerung durch die skandinavische Luftwaffe (Mücken) soll nicht unerwähnt bleiben. Es war schon beeindruckend, wie schnell so ein Geschwader eine Landebahn auf unbedeckten Körperstellen findet. Aber zusammen hatten wir (dank Autan Aktiv) nur fünf Mückenstiche. Einen davon hatte ich. Ist schon beeindruckend zu sehen, wie schnell die Mücken auf der Haut landen und ohne zu stechen wieder abziehen.

So wie wir auf unserer letzten Tour über eine Norkaptour gesprochen haben, haben wir dieses Mal über eine Motorradtour nach Marokko gesprochen. Aber dazu ...... vielleicht .... Reisebericht im nächsten Jahr.

Eins muss doch noch gesagt werden. Das Motorrad, welches schon mal Startschwierigkeiten hatte ?. eine Lampenbirne ausgewechselt ? eine Schraube nachgezogen ? täglich die Kette geölt werden musste, war nicht meine Harley. Die ist in den zwei Wochen nur um Jahre gealtert. Es war einfach nur eine super Tour! Klaus und Silvio



Bild 1/20
Finnland, unendlich gerade aus und es riecht sehr stark nach Wald


Bild 2/20
?UUPPPSS?, Schreckmoment. Rentier läuft vor das Motorrad


Bild 3/20
Und immer wieder stellen wir uns die Frage: Ist Finnland ein riesiger Wald mit vielen Seen, oder eine großer See mit sehr viel Wald?


Bild 4/20
?UUPPPSS?, wir wollen doch nur durch den Tunnel


Bild 5/20
Norwegens unendliche Weite, oberhalb der Baumgrenze wächst kein Baum und kein Strauch. Nur Gras und es ist einfach nur traumhaft schön und kalt. Siehe den Rest-Schnee rechts


Bild 6/20
Nordkap, ein Reise-Highlight bei strahlenden Sonnenschein erreicht


Bild 7/20
Ohne Worte, einfach nur schön


Bild 8/20
?UUPPPSS? Anscheinend mögen Rentiere den ?Tunnel?. Zumindest als WC oder Pinkelraum. Der Geruch im Tunnel war nicht ganz so schlimm, man konnte ja aufhören zu atmen. Aber das Beissen in den Augen störte doch etwas.


Bild 9/20
?UUPPPSS?, schon wieder


Bild 10/20
Und sie lief und lief und lief


Bild 11/20
Typisch Norwegen


Bild 12/20
?UUPPPSS?, schon wieder, jetzt reicht es aber


Bild 13/20
Du mich auch ?UUPPPSS?


Bild 14/20
Scheiß Straßenbelag. Mann kann ihn mit dem Finger eindrücken, wie Kaugummi


Bild 15/20
Weiter mit der Fähre


Bild 16/20
Auf diesen Straßenbelägen hatte meine Enduro einen Vorteil und sie ist auch immer gelaufen. Sie lief und lief ?.. nur manchmal ?.


Bild 17/20
Polarkreis in Norwegen. Wieder ein Reise-Highlight bei Sonnenschein erreicht


Bild 18/20
Ab jetzt geht es wieder in Richtung Süden und es kann nur noch wärmer werden


Bild 19/20
Es wurde wärmer und war auch noch ein paar Tage schön?


Bild 20/20
Es blieb auch warm. Aber da ist er wieder! Die letzten 5 Tage verfolgte uns der ?wärmere? Regen